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Woody Harrelsons Vater erneut vor Gericht

Familie will Mordverfahren aufrollen

Schauspieler und Hanfaktivist Woody Harrelson verbrachte den Montag nachmittag in einem Gerichtssaal in Denver - diesmal jedoch nicht als Angeklagter, sondern als moralische Unterstützung für seinen Vater Charles Harrelson, der seit 1982 eine lebenslängliche Haftstrafe wegen eines Auftragsmordes an einem Richter verbüßt. Die dreitägige Anhörung, in der erstmals Themen angesprochen werden, die in der Hauptverhandlung sowie den späteren Einspruchsverfahren ignoriert wurden, gilt als die letzte Chance des 60jährigen Harrelson, jemals das Gefängnis zu verlassen. Harrelson, der gemeinsam mit seiner Frau Laura und seinen Brüdern Jordan und Brett zu der Anhörung erschien, übernahm die Anwaltskosten seines Vaters, dem nach Ansicht seiner Kinder vor 16 Jahren keine faire Verhandlung vergönnt war. Charles Harrelson wurde 1982 für schuldig befunden, drei Jahre zuvor den Richter John Wood in San Antonio, Texas, im Auftrag eines Drogendealers ermordet zu haben. Der Verurteilte hatte jedoch nie ein Geständnis abgegeben und statt dessen ausgesagt, zum fraglichen Zeitpunkt im 400 km vom Tatort entfernten Dallas gewesen zu sein. Sowohl diese Aussage, als auch eine Zeugenaussage, in der die Namen der Täter - Harrelsons war nicht darunter - genannt wurden, waren bei dem Verfahren von der Staatsanwaltschaft und dem Pflichtverteidiger Harrelsons ignoriert worden. Harrelsons Anwälte wollen nun beweisen, dass ihr Mandant von der amerikanischen Regierung mehr oder weniger überrannt wurde - immerhin gab die Staatsanwaltschaft für das Verfahren 15 Mio. Dollar aus, während für die Verteidigung gerade 7.000 Dollar aufgewendet wurden.


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