In der Neujahrsnacht ist der Schauspieler Paul Hubschmid im Alter von 84 Jahren in Berlin verstorben, wie seine Agentur gestern mitteilte. Der Schweizer erlitt nach langer Krankheit eine Lungenembolie.
Hubschmid wurde am 20. Juli 1917 in Aarau geboren und in den Fünfzigern im bundesdeutschen Film besonders durch die Filme "Maske in Blau" mit Marika Rökk von 1953, "Die Zürcher Verlobung" mit Liselotte Pulver von 1957 und Fritz Langs "Der Tiger von Eschnapur" und "Das indische Grab" von 1959 zum Star und galt als "schönster Mann des deutschen Nachkriegsfilms".
In der Schweiz war er nach dem Studium des Schauspiels am Max Reinhardt-Seminar in Wien bereits 1938 durch sein Leinwanddebut als "Füsilier Wipf" bekannt geworden, spielte dann in den Vierzigern an Bühnen in Österreich, der Schweiz und in Berlin und trat auch in zahlreichen Filmen auf. Doch in den Vereinigten Staaten gelang es ihm nach seiner Übersiedlung nach Malibu im Jahr 1948 nicht, unter dem Namen Paul Christian Popularität zu gewinnen, und nach drei Filmen - darunter dem Horrorfilm "The Beast from 20 000 Fathoms", der in der Bundesrepublik als "Panik in New York" aufgeführt wurde - kehrte er daher 1953 in die Bundesrepublik zurück und lebte in Berlin und Zürich.
In den Sechzigern trat Paul Hugo im Berliner Theater des Westens als Professor Higgins in der deutschen Uraufführung des Musicals "My Fair Lady" auf. In den Siebzigern und Achtzigern stand er mehr vor der Fernseh- denn vor der Filmkamera, unter anderem in den Serien "Kir Royal", "Jolly Joker" und "Forsthaus Falkenau". Seine letzte Bühnenrolle absolvierte der Mime 1995 im Berliner Schlosspark-Theater als stummer und an den Rollstuhl gefesselter Opa in dem Stück "Holzers Peepshow". Im Kino war er letztmals in der Komödie "Linda" zu sehen, die 1991 gedreht wurde, aber erst drei Jahre später in die Kinos kam.
Paul, der dreimal verheiratet war und eine Tochter hatte, die Schauspielerin Anouschka Renzi, die zurzeit in der ZDF-Fernsehserie "Die Affäre Semmeling" zu sehen ist, soll im engsten Familienkreis in seiner Heimat beigesetzt werden.