Neun Monate, nachdem der BBC Tagebücher von Richard Burton
abhanden gekommen waren, sind diese vorgestern wieder aufgetaucht -
in einem beim Sender abgegeben Umschlag
Es war eine peinliche Angelegenheit für die British Broadcasting
Corporation: Als sie im März Richard Burtons Witwe persönliche
Sachen des 1984 verstorbenen Schauspielers zurückgaben, die sich
die Londoner Fernsehanstalt ausgeliehen hatte, um eine
Dokumentation über Burton zu drehen, fehlte etwas. Sally Burton
musste nach einiger Zeit feststellen, dass Tagebücher, die der Star
während seiner ersten Ehe mit Elizabeth Taylor von 1964 bis 1974
geführt hatte, nicht dabei waren.
Die BBC schaltete die Polizei ein, die aber nicht klären konnte,
wer die Bücher gestohlen hatte, wobei es nicht einmal feststand, ob
es sich überhaupt um einen Diebstahl handelte. Die Tagebücher waren
der BBC zu Folge in einem verschlossenen Schrank aufbewahrt
worden.
Genau so geheimnisvoll, wie sie verschwunden waren, tauchten die
Tagebücher dann vorgestern überraschend wieder auf - in einem in
den White City-Büros der BBC abgegebenen Umschlag. Wer dahinter
steckt, bleibt weiter ungeklärt. Die Anwälte von Sally Burton, die
von 1983 an Richards vierte Ehegattin war, hatten in den Monaten
zuvor ein Auge auf Auktionsbörsen im Internet gehalten, aber
niemand bot die Bücher dort zur Versteigerung oder zum Kauf
an.
Für den Sender ist das Wiederauftauchen der Bücher neben der
Beendigung der peinlichen Affäre auch von finanziellem Vorteil,
denn man verhandelte bereits mit den Anwälten der verärgerten Witwe
über eine Entschädigung, die laut eines BBC-Sprechers "recht
beträchtlich hätte ausfallen können."