Ein Bundesrichter hat vorgestern die Klage eines
Baseballtrainers aus Chicago abgewiesen, der sich in dem Keanu
Reeves-Drama "Hardball" schlecht dargestellt sah
Nachdem er im September bereits mit seiner Einstweiligen Verfügung
gegen die Aufführung des Paramount Pictures-Drama "Hardball"
gescheitert war, verlor Robert Muzikowski nun auch seine
Verleumdungsklage gegen das Studio. Vorgestern wies der Chicagoer
Bundesrichter Charles Kocoras die Klage und die damit verbundene
Schadenersatzforderung in Höhe von elf Millionen Dollar ab.
Muzikowski hatte Paramount beschuldigt, der im Film von Keanu
Reeves ("The Gift") dargestellte Baseballtrainer sei ihm
nachgezeichnet und lasse ihn im schlechten Licht erscheinen.
"Hardball" basiert auf dem Sachbuch "Hardball: A Season in the
Projects", das von Baseballtrainer Muzikowski handelt, der in einem
Jugendprogramm Kinder von den Straßen Chicagos holte, um mit ihnen
eine Mannschaft aufzubauen. Im Film spielt Reeves den Trainer als
trinkfreudigen Glücksspieler, der Eintrittskarten auf dem
Schwarzmarkt handelt.
Aber in seiner zehnseitigen Urteilsbegründung stellte Richter
Kocoras fest, dass die von Keanu verkörperte Figur Conor O´Neill
nicht mit Muzikowski gleichzusetzen sei, zumal es auch Unterschiede
gebe:
"Der Charakter könnte genauso gut jemand anders als Muzikowski oder
überhaupt keiner bestimmten Person nachgebildet sein. Zum Beispiel
ist der Kläger ein Abstinenzler, der das Baseballteam aus
philanthropischen Antrieben aufbaute, im Gegensatz zu O´Neill, der
es tut, um seine Spielschulden zu begleichen."