Bisher führte sie nur bei einer "Akte X"-Folge Regie, jetzt wagt
Gillian Anderson mit dem Drama "Speed of Light" aber auch den
Sprung auf die große Leinwand
Im April wird Gillian Anderson ihr wichtigstes Karrierekapitel
schließen und nach neun Staffeln Abschied von Dana Scully, "Akte X"
und der Mattscheibe nehmen. Die Schauspielerin, die mit "Haus
Bellomont" bewiesen hat, dass sie auch jenseits von Außerirdischen
reüssieren kann, will die neue Zeit mit einem ehrgeizigen Projekt
einläuten und hat die Rechte des Romans "Speed of Light" von
Elizabeth Rosner erworben, den sie adaptieren und inszenieren
will.
Bislang hat Miss Anderson erst einmal bei der "Akte X"-Folge "All
Things" ein Drehbuch geschrieben und Regie geführt. Für sie
war
"das Regieführen ein Wandlungsprozess, einer, der mir wirklich Spaß
gemacht hat. Als ich dann auf Speed of Light stieß und begann, die
Poesie von Elizabeth Rosners Worten zu lesen, merkte ich, wie ich
versuchte, mir auszumalen, wo die Kamera stehen sollte, wie die
Farben der Figuren sein sollten, wie die Einstellungen aussehen
würden. Es schien so vertraut und natürlich, als hätte ich es
selbst geschrieben. Ich unternahm die Schritte, die Rechte am Buch
zu erwerben, was ich noch nie zuvor getan hatte. Es ist ein
wunderbares Werk, dass das Tageslicht erblicken muss, und
hoffentlich kann ich ihm gerecht werden."
Gillian hat bereits mit dem Verfassen des Drehbuchs begonnen und
hofft, dass sich ein Filmstudio findet, welches die Produktion
finanziert. Die 33jährige, die keinerlei weitere Filmprojekte
anstehen hat, wird mit "Speed of Light" keine Dreifachbelastung
eingehen und nicht selbst mitspielen.
Der Roman handelt von einem jungen Mann, der mit seiner Schwester
in Berkeley zusammenlebt und sich von der Welt abschottet, nachdem
er von seinem Vater aufgezogen worden war, einem
Auschwitz-Überlebenden, der von seinen Erlebnissen innerlich
versteinert wurde. Der Sohn wird von der mexikanischen Haushälterin
langsam aus seiner Zurückgezogenheit herausgelöst. Sie hat viel mit
ihm gemein: Sie war die einzige Überlebende ihres Dorfes, als
dieses ausgelöscht und alle Einwohner ermordet wurden.
Währenddessen hat sich die Schwester nach Budapest aufgemacht, um
die Familienwurzeln zurückzuverfolgen. Dabei stößt sie auf ein
schreckliches Geheimnis in der Zeit des Vaters im
Konzentrationslager.