Die US-Schauspielergewerkschaft unterstützt den möglichen
Schauspielerstreik in Großbritannien. Die Screen Actors Guild
forderte ihre Mitglieder auf, keine Arbeit über den 30. November
hinaus im Vereinigten Königreich anzunehmen
Der mögliche Schauspielerstreik in Großbritannien rückt näher.
Einigt sich die Darstellergewerkschaft Equity nicht mehr
rechtzeitig mit den Produzenten über die noch offenen Fragen in
einem neuen Tarifvertrag, werden die 36 000 Schauspieler ab dem 1.
Dezember ihre Arbeit nieder- und die britische Filmindustrie
lahmlegen. Hauptsächlich streiten sich die Parteien um die
Umwandlung der Pauschalvergütung in ein differenzierteres System,
bei dem die Mimen auch verdienen, wenn ihre Werke als
Zweitverwertung im Fernsehen, auf Video und DVD erscheinen.
Unterstützung für Equity kommt von jenseits des Atlantiks. Die
amerikanische Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild, die
ihrerseits im Sommer um die gleichen Punkte stritt, dabei aber
einen Streik knapp vermeiden konnte, hat am Montag einen Aufruf auf
ihre website gestellt, in dem die 98 000 SAG-Mitglieder angewiesen
werden, keine Arbeit im Vereinigten Königreich anzunehmen, die über
den 30. November hinausgeht. "Die SAG wird sie beraten, ob die
Annahme eines bestimmten Angebots den Bemühungen der britischen
Equity, einen fairen Vertrag auszuhandeln, zuwider laufen wird",
heißt es in der Mitgliederunterrichtung. Zuvor hatte der Vorstand
der Screen Actors Guild einstimmig für die Solidarisierung mit der
Gewerkschaft auf der Insel gestimmt.
Der SAG-Sprecher Greg Krizman erklärte, man wolle sich für die
Unterstützung von Equity während des sechsmonatigen US-Streiks in
der Werbeindustrie im letzten Jahr bedanken: "Es gab eine Reihe
britischer Schauspieler, hinter denen die Werbeagenturen her waren,
um zu gucken, ob sie diese dazu verlocken konnten, Werbung zu
machen, und die britischen Equity-Mitglieder handelten sehr gut,
indem sie diese Arbeit ablehnten."