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Herbert Ross gestorben

US-Regisseur wurde 74 Jahre alt

Im Alter von 74 Jahren ist gestern der US-Regisseur Herbert Ross gestorben, der unter anderem Woody Allen, Barbra Streisand und Julia Roberts in Szene setzte

Gestern ist der amerikanische Choreograph und Regisseur Herbert Ross im Alter von 74 Jahren in einem New Yorker Krankenhaus gestorben. Laut der Krankenhaussprecherin Barbara Wrede hatte Ross seit drei Monaten im Lenox Hill Hospital gelegen, die Todesursache wurde aber nicht bekannt gegeben.

Herbert erblickte am 13. Mai 1927 in New York als Sohn eines Postangestellten das Licht der Welt. Im Alter von neun Jahren zog seine Familie mit ihm nach Miami. Als 15jähriger entdeckte er dort durch eine Statistenrolle bei einer Balletttruppe seine Leidenschaft für den Tanz und begann eine Karriere als Tänzer und Choreograph. Bereits Anfang der Fünfziger arbeitete er am Broadway und choreographierte 1954 mit "Carmen Jones" erstmals einen Spielfilm, dem fünf weitere folgen sollten. Am Broadway begann er, auch als Regisseur zu arbeiten.

1968 gab er sein Regiedebut mit dem Drama "Goodbye, Mr. Chips" mit Peter O´Toole. Ein Jahr darauf arbeitete er wieder mit Barbra Streisand bei der Komödie "Die Eule und das Kätzchen" zusammen, für deren Musical "Funny Girl" er 1967 die Tanzszenen choreographiert hatte. 1974 führte er dann auch Regie bei der Fortsetzung "Funny Lady", ebenfalls mit Miss Streisand.

Hauptsächlich konzentrierte sich der Filmemacher aber auf die Adaption von Bühnenstücken. 1971 bat ihn Woody Allen, ihn in der Adaption von dessen "Mach´s noch einmal, Sam" zu inszenieren. Fünfmal brachte Ross dann Drehbücher von Neil Simon auf die Leinwand: 1975 "The Sunny Boys" mit George Burns und Walter Matthau, 1978 den Episodenfilm "Das verrückte California-Hotel" und 1981 "Eigentlich wollte ich zum Film", beide wiederum mit Matthau, sowie 1983 "Max Dugans Moneten" mit Jason Robards. Höhepunkt der Zusammenarbeit wurde aus dem Quintett allerdings "Der Untermieter" von 1977, der für den "Oscar" als "Bester Film" und für das "Beste Drehbuch" nominiert wurde. Dazu kamen noch drei Schauspielernennungen, wobei Hauptdarsteller Richard Dreyfuss ausgezeichnet wurde.

Herberts persönlicher Höhepunkt war seine Academy Awards-Nominierung für "Am Wendepunkt" mit Shirley MacLaine von 1976, ausnahmsweise einem Drama, für das er mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Der Film selbst war ebenfalls für einen "Oscar" nominiert und ließ Ross wieder in die Welt des Tanzes zurückkehren.

Dorthin verschlug es ihn auch in der Folge, so 1981 mit "Tanz in den Wolken" mit Steve Martin, 1983 mit "Footloose" mit Kevin Bacon und 1987 mit "Dancers". Bei seinen letzten Filmen verlegte sich der Regisseur dann wieder hauptsächlich auf Komödien, so zum Beispiel "Das Geheimnis meines Erfolges" von 1987 mit Michael Fox, "Magnolien aus Stahl" von 1989 mit Julia Roberts, "My Blue Heaven" von 1991 mit Steve Martin oder 1993 "Undercover Blues" mit Kathleen Turner. Sein letztes Werk wurde 1995 das Ensembledrama "Kaffee, Milch und Zucker".

Herbert war zweimal verheiratet: Von 1959 bis zu deren Tod 1987 mit der Ballerina Nora Kaye, die auch einige seiner Filme mitproduzierte, und dann von 1988 bis zur Scheidung 1999 mit Lee Radziwill, der Schwester von Jacqueline Kennedy-Onassis.


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