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"Carry On"-Star Joan Sims gestorben

Britin starb nach langer Krankheit

Auf der Leinwand erheiterte sie in den "Carry On"-Filmen die Briten, ihr eigenes Leben war weniger komisch. Am Donnerstag ist die Schauspielerin Joan Sims im Alter von 71 Jahren gestorben

Eine der populärsten britischen Leinwandkomikerinnen ist am Donnerstag im Alter von 71 Jahren gestorben. Joan Sims wurde durch ihr Mitwirken in 24 der 31 nicht minder populären "Carry On"-Komödien, die im deutschen Fernsehen unter dem Titel "Ist ja irre" zu sehen gewesen sind, auf der Insel zu einer nationalen Institution. Laut ihres Managers war die Schauspielerin "seit einigen Monaten krank".

Peter Rogers, der Produzent und Regisseur der "Carry On"-Filme, meinte anlässlich des Todes seiner Darstellerin, dass Miss Sims "eine liebenswerte Dame und eine wundervolle Schauspielerin gewesen ist. Wie viel haben wir miteinander gelacht. Sie wird von sehr vielen Menschen schwer vermisst werden."

Vergangenes Jahr war Joans Autobiographie "High Spirits" erschienen, in der sie neben ihrem Humor auch die düstereren Kapitel ihres Lebens aufarbeitete: Krankheit, Einsamkeit, Depressionen und Alkoholismus. Bitter bilanzierte sie, dass sie "es nicht erwartet hätte, nach 50 Jahren im Showgeschäft allein in einer kleinen Mietwohnung zu enden". Schuld daran dürfte auch die Bezahlung für die "Carry On"-Filme tragen, denn sie bekam für ihren letzten - "Carry On Emmanuelle" von 1978 - mit 2500 Pfund genau so viel wie für ihren ersten - "Carry On Doctor" von 1959. Produzent Rogers, auf ihre Beschwerden in ihrer Autobiographie über die Unterbezahlung angesprochen, meinte: "Ihr wurde das bezahlt, was ihr Manager verlangte. Ich habe diese Dinge nicht ausgehandelt. Ich glaube nicht, dass sich die Budgets für die Filme über die 20 Jahre besonders verändert haben."

Miss Sims, die am 9. Mai 1930 als einziges Kind eines Bahnhofsvorstehers in Laindon, Essex geboren wurde, begann ihre Karriere auf der Kleinbühne, wirkte dann in Revues im West End mit und drehte 1952 mit "Colonel March Investigates" ihren ersten Spielfilm. Die Schauspielschule Royal Academy of Dramatic Arts hatte ihr noch konstatiert, sie sei "recht ungeeignet für diesen Beruf". Dennoch hatte sie 1950 dort ihren Abschluss geschafft.

Über die schlüpfrigen "Carry On"-Filme, die den Großteil ihrer Karriere ausmachten, meinte die Aktrice: "Als Komikerin muss man schon einiges an Neckerei aushalten. Aber mir machte das nichts aus. Ich habe einen ziemlich dreckigen Humor, und habe diese Sachen niemals als wirklich beleidigend empfunden."

Ihren letzten Auftritt hatte Joan letztes Jahr im Fernsehen in dem BBC-Drama "The Last of the Bombshells" neben Judi Dench ("Chocolat"). Nach ihrem letzten "Carry On"-Film war sie fast ausschließlich nur noch im Fernsehen aufgetreten.


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