Ein offenbar technisch versierter Unbekannter namens The Phantom
Editor hat eine gekürzte Fassung von "Star Wars: Episode One" in
Umlauf gebracht - zur Freude aller Jar Jar Binks-Hasser
Bei "Star Wars"-Fans, besonders solchen, die von "Episode One: The
Phantom Menace" enttäuscht gewesen sind, sorgt ein Neufassung des
letzten "Star Wars"-Opus für Aufsehen. Unter dem Titel "Episode
One: The Phantom Edit" sind Videocassetten im Umlauf, die eine
umgeschnittene, um 20 Minuten kürzere Fassung des Erfolgsfilms
bieten und bei Fans bereits auf Wohlwollen gestoßen sind.
Erstmals tauchte diese Version im Februar in einem
"Blockbuster"-Videoverleih in der Nähe von Chicago auf. Zwei Jungen
und ihre Freunde hatten die aus dem Internet stammende Version auf
die Leihcassetten überspielt, "damit die Leute sie sehen können,
und weil wir sie besser finden", wie sie erklärten, nachdem man
herausgefunden hatte, dass sie hinter der Umwandlung der "Star
Wars: Episode One"-Cassetten steckten. Andere Kunden hatten nämlich
bei Rückgabe der Cassetten im Verleih irritiert erklärt, dass sei
nicht die Fassung, die sie im Kino gesehen hatten. Und tatsächlich
sah man gleich im Vorspann, dass da nicht die Worte "The Phantom
Menace" in das Weltall gleiten, sondern "The Phantom Edit". Dazu
folgt die Erklärung, man sei mit dem Original unzufrieden gewesen
und dies sei ein ehrlicher Versuch, den Fans einen besseren Film zu
bieten.
Die Neufassung ist zwanzig Minuten kürzer als die Kinofassung und
verzichtet auf alle redundanten Teile, die nichts Wesentliches zur
Handlung beitragen. Die Figur des Jar Jar Binks ist daher zur
Freude vieler Fans radikal reduziert, Anakins affektiertes Lachen
fiel der Schere ebenso zum Opfer wie die Unterwasserbegegnung mit
einem Meeresungeheuer.
Was bei der Neuversion auffällt, ist die Professionalität des
Schnitts. Technisch ist das so kompetent gemacht, dass Erstseher
nicht ahnen würden, dass sie hier eine unautorisierte Fassung
sehen. Wer dahinter steckt, ist bisher noch nicht bekannt.
Regisseur Kevin Smith ("Dogma") wurde als Urheber vermutet, doch
der hat versichert, mit der erstmals im Januar im Netz
aufgetauchten Version nichts zu tun zu haben.
Während "Blockbuster" die neue Version aus den Regalen nahm, bieten
andere Verleiher sie weiter an, mit bester Resonanz: "Wir verleihen
die, die wir haben, fast täglich", meint Joe Lentz von "Videos in
Motion".
Während George Lucas sonst auf alle Internet-Attacken auf sein
"Star Wars"-Universum höchst allergisch reagiert, zeigt er sich
diesmal milder: "Das Internet ist ein neues Medium, das
Möglichkeiten wie diese eröffnet. Ich habe die neue Version noch
nicht gesehen. Ich würde es gerne."