Um den "Oscar"-Preisträger Russell Crowe ("Lebenszeichen") ist ein bizarrer Streit zwischen den Nachbarländern Australien und Neuseeland entbrannt. Die zwei Länder machen den Mimen jeweils zu ihrem Bürger und reklamieren so ein Stück des Ruhms für sich. Während "The Sydney Morning Herald" "Another Aussie Oscar, as the Crowe flies" titelte und Crowe als australischen Schauspieler bezeichnete, schrieb die neuseeländische "The Evening Post" auf der Titelseite: "Our Russ. No matter what the Aussies say." Russell habe im neuseeländischen All Black Rugbyteam gestanden, seine Wurzeln seien in Neuseeland. Sogar die neuseeländische Premier- und Kultusministerin Helen Clark bezog in dem Nationenstreit Stellung: "Dieser Preis ist der Beweis der aufblühenden Filmindustrie Neuseelands und der reinen Qualität von Neuseelands kreativen Talenten."
Ein ähnlicher Streit war nach dem "Oscar"-Gewinn von Jane Campion ("Portrait einer Lady") 1994 für "Das Piano" entbrannt. Die Australier vereinnahmten diese als "in Australien lebend", während die Neuseeländer sie als "in Neuseeland geboren" bezeichneten. Bei Crowe, der in Neuseeland geboren wurde und seit seiner Jugend in Australien lebt, wo er eine Rinder-Ranch im Nordosten besitzt, läuft das ähnlich. Sein australischer Manager Martin Bedford beantwortete Fragen nach der wahren Heimat des 36jährigen diplomatisch: "Ich glaube, er hat möglicherweise eine doppelte Staatsbürgerschaft."
Crowe wird ab heute in dem Universal-DreamWorks-Drama "A Beautiful Mind" mitspielen, das von Ron Howard ("Der Grinch") in Princeton, New Jersey gedreht wird. Eine weitere Rolle hat Ed Harris ("Enemy at the Gates") übernommen, der gegen Russell um den "Oscar" unterlegen ist.