Erwartete Gewinner, Überraschungen, und eines der engsten Rennen
allerZeiten: Am Ende siegte "Gladiator" hauchdünn vor "Crouching
Tiger, Hidden Dragon" und "Traffic"
Heute Morgen gegen sieben Uhr mitteleuropäischer Zeit fiel in Los
Angeles die Entscheidung beim wichtigsten Filmpreis des Jahres:
"Gladiator" gewann den Academy Award als "Bester Film" in einem der
engsten und spannendsten Rennen seit langem.
In dem Moment, in dem Michael Douglas den Umschlag öffnete, um den
"Besten Film" preiszugeben, war völlig offen, welcher Spielfilm als
Sieger ins Ziel gehen würde, denn bis dahin lagen "Gladiator",
"Crouching Tiger, Hidden Dragon" und "Traffic" mit jeweils vier
Auszeichnungen gleichauf.
"Gladiator" heimste die "Oscars" für Visuelle Effekte, Kostüme,
Hauptdarsteller Russell Crowe und den "Besten Ton" ein. "Crouching
Tiger, Hidden Dragon" siegte in den Sparten "Beste Ausstattung",
"Beste Kamera", "Beste Musik" und "Bester fremdsprachiger
Spielfilm", während "Traffic" die Kategorien "Bestes adaptiertes
Drehbuch", "Bester Schnitt", für Regisseur Steven Soderbergh und
Nebendarsteller Benicio Del Toro abräumte.
Als "Beste Hauptdarstellerin" wurde wie erwartet Julia Roberts für
"Erin Brockovich" gekrönt, welche die tränenreichste Dankesrede
hielt. Dagegen gab es in der Sparte der "Besten Nebendarstellerin"
eine Überraschung: Hier siegte Marcia Gay Harden für das kleine
Drama "Pollock".
Obwohl Komponist Hans Zimmer leer ausging, erhielt doch ein
Deutscher einen "Oscar": Der Filmhochschüler Florian Gallenberger
bekam eine goldene Statuette für seinen Kurzfilm "Quiero Ser", den
er in Mexiko gedreht hatte.
Durch die ohne große Höhepunkte auskommende Veranstaltung führte
Gastgeber Steve Martin mit Witz und Souveränität und ließ Billy
Crystal kaum vermissen.
Hier die vollständige Liste der Gewinner:
Bester Film: "Gladiator"
Beste Regie: Steven Soderbergh für "Traffic"
Bestes Originaldrehbuch: Cameron Crowe für "Almost Famous"
Bestes adaptiertes Drehbuch: Stephen Gaghan für "Traffic"
Beste Hauptdarstellerin: Julia Roberts für "Erin Brockovich"
Bester Hauptdarsteller: Russell Crowe für "Gladiator"
Beste Nebendarstellerin: Marcia Gay Harden für "Pollock"
Bester Nebendarsteller: Benicio Del Toro für "Traffic"
Beste Kamera: Peter Pau für "Tiger and Dragon"
Beste Musik: Tan Dun für "Tiger and Dragon"
Bester Song: Bob Dylan (Musik und Text) für "Things Have Changed"
aus "Wonder Boys"
Bester Ton: Scott Millan, Bob Beemer und Ken Weston für
"Gladiator"
Bester Tonschnitt: Jon Johnson für "U-571"
Beste Visuelle Effekte: John Nelson, Neil Corbould, Tim Burke und
Rob Harvey für "Gladiator"
Beste Ausstattung: Tim Yip für "Tiger and Dragon"
Beste Kostüme: Janty Yates für "Gladiator"
Beste Maske: Rick Baker und Gail Ryan für "Der Grinch"
Bester Fremdsprachiger Film: Ang Lee für "Tiger and Dragon"
Bester Dokumentarfilm: Mark Jonathan Harris und Deborah Oppenheimer
für "Into the Arms of Strangers: Stories of the
Kindertransport"
Bester Dokumentarkurzfilm: Tracy Seretean für "Big Mama"
Bester Kurzfilm: Florian Gallenberger für "Quiero Ser"
Bester animierter Kurzfilm: Michael Dudok de Wit für "Father and
Daughter"
Ehren-"Oscar": Jack Cardiff und Ernest Lehman
Irving Thalberg Award: Dino de Laurentiis