Wie so oft in der Geschichte des Kinos, insbesondere des nordamerikanischen Kinos, gelangen viele, möglicherweise gute, anspruchsvolle und schöne Filme nie auf die Leinwand, geschweige denn auf die Präsentations-Bildschirme jeglicher Verleihung.
Doch manchmal können dank des Erfolgs eines Werkes jene zur ewigen Unbekanntheit verdammten Filme gerettet werden. So zog "La vita è bella" einen solchen 'Dinosaurier' aus dem Sumpf der Vergessenheit: "The day the clown cried" heißt der Titel dieses, vor gut 28 Jahren entstandenen Werkes, interpretiert und gedreht vom Starkomiker vergangener Tage - Jerry Lewis. Es war ein Filmprojekt, welches dem Schauspieler, der sich nun zunehmend auf die Arbeit hinter der Kamera konzentriert, sehr am Herzen lag. Als historische Metapher, aber auch autobiografische Verbildlichung könnte man die Geschichte um einen von der Gestapo inhaftierten Mann beschreiben, der sich als Clown verkleidet, um die Kinder in einem Konzentrationslager vom dort herrschenden Grauen abzulenken, zu schützen.
Jerry nahm um die 40 Pfund ab, um diese Rolle zu spielen. Die Dreharbeiten begannen 1971 in Stockholm, wurden jedoch unterbrochen, da der Produzent Nate Waschberger zum einen mit seinen Zahlungen für die Rechte der Romanvorlage an die Autorin Joan O'Brien im Verzug war, zum anderen weil er das gesamte Budget 'verbraten' hatte. So mußte Jerry den Film mit seinem eigenen Geld weiterdrehen. Schließlich gab es keine Chance für den Film, war er doch von Anfang an mit Streit verbunden, bei dem sich alle Beteiligten kompromißlos gaben und niemals einig werden konnten.
"The day the clown cried" hat demnach trotz seines überwältigenden Ausdrucks, dem emotionalen wie ästhetischen Gehalt, nie Einzug in die Kinos finden können. Die gedrehte Filmrolle wurde in einer Schublade verstaut und nie vor den Augen der Zuschauer projeziert. Einzig in der Filmografie Jerry Lewis' taucht "The day the clown cried" auf, wird in den offiziellen und Fan-Seiten, die dem Schauspieler gewidmet sind, aufgeführt.
Diese Mischung aus Traurigkeit, Tragödie, Ironie und Komik erinnert zwangsläufig an "Das Leben ist schön"; nicht in den Einzelheiten, der Geschichte und seiner Entwicklung, besteht diese Ähnlichkeit, sondern vielmehr in der Atmosphäre , und der daraus hervorgehenden Gefühle. Und diese Gefühle sind es, die Lewis dem Publikum gerne 'entlockt' hätte. Seinen Traum, den Film in die Kinos zu bringen, hat er nie aufgegeben - vielleicht kann er nun, da "The day the clown cried" durch Benigni 'wiederbelebt' worden ist, endlich verwirklicht werden.