Ein unabhängiger Produzent hat gegen Fox geklagt, weil sie sein
Drehbuch gestohlen und für den Schwarzenegger-Film "Versprochen ist
versprochen" verwendet haben sollen. Dem Studio wurde nun eine
Strafe von 19 Millionen Dollar aufgebrummt
Eigentlich hatte bei 20th Century Fox niemand ein Interesse daran,
noch einen Gedanken an die Arnold Schwarzenegger-Komödie
"Versprochen ist versprochen" von 1996 zu verschwenden. Zwar
spielte sie so gerade mal eben ihre Kosten wieder ein, aber die
Kritiker verrissen sie einmütig, und die Klamotte ist sicherlich
nichts, was Schwarzenegger ("The 6th Day") in seinem Lebenslauf
besonders herausstellen würde. Doch jetzt hat der Streifen sogar
noch unangenehme und teure Nachwirkungen für Fox. Ein Bundesgericht
in Ann Arbour, Michigan verurteilte am Dienstag die
Produktionsgesellschaft zu einer Strafe in Höhe von 15 Millionen
Dollar wegen des Verstoßes gegen das Urheberrecht zuzüglich der
Gerichtskosten in Höhe von vier Millionen Dollar.
Geklagt hatte der Produzent des kleinen Detroiter Verlagshauses
Murray Hill, Robert Laurel. Er behauptete, daß die Fox ein Drehbuch
seines Hauses ohne Einverständis oder Beteiligung von Murray Hill
zu "Versprochen ist versprochen" verwendet habe: "Dieses Verfahren
hat mich sechs Jahre meines Lebens gekostet", meinte Laurel nach
dem sechswöchigen Prozeß. "Wenn ein unabhängiger Produzent ein
Studio angeht, dann ist das, als verklage man die Tabakfirmen.
Alles was Fox hätte tun müssen, wäre gewesen, eine Abmachung für
eine Produktionsbeteiligung zu vereinbaren. Hoffentlich setzt
dieses Urteil jetzt ein Zeichen, daß man nicht einfach die Arbeit
kleiner Leute nehmen und als seine eigene ausgeben kann."
Laut des Produzenten habe er 1993 dem damaligen MGM-Produzenten Tom
Rothman das Buch "Could This Be Christmas?" des Biologielehrers
Brian Webster angeboten, bevor Rothman zur Fox wechselte. Dieser
habe es abgelehnt. Im folgenden Jahr habe er es zweimal 20th
Century Fox angeboten und sei auch von ihnen abgewiesen worden. Als
er dann 1996 in einem Artikel in "Daily Variety" von dem
"Versprochen ist versprochen"-Projekt las, reichte er die Klage
gegen das Studio ein.
Das Drehbuch für die Fox-Komödie wurde von einem gewissen Ed
McQueen geschrieben, ein Name, der sich als Pseudonym für den bei
der Fox angestellten Lektor Randy Kornfield entpuppte. In seinem
Buch habe es allzu viele Übereinstimmungen mit der Version "Could
This Be Christmas?" gegeben, erläuterte der Anwalt des
Verlagshauses:
"In beiden Drehbüchern malt ein Junge eine Spielzeugfigur, die er
zu Weihnachten geschenkt bekommen will, und klebt die Zeichnung auf
den Kühlschrank, wo der Vater sie sieht. Dieser geht daraufhin in
ein Spielzeuggeschäft, wo er herausfindet, daß dieses heißbegehrte
Geschenk schon längst ausverkauft ist. Beide Bücher handeln von
einem Afro-Amerikaner und einem Weißen, die für ihre Söhne ein
Spielzeug finden wollen. In unserem Skript hieß es Action Man, und
in dem der Fox Turbo Man."
Die Ähnlichkeiten der beiden Drehbücher hatten Fox im Verfahren als
Zufall dargestellt. Auch nach dem Urteil sieht das Studio nicht
ein, daß etwas mit unrechten Dingen zugegangen sein könnte: "20th
Century Fox hat nichts kopiert, nichts gestohlen und in keiner
Weise irgendein Recht des Klägers verletzt, und wir werden
sofortige Schritte einleiten, um dieses ungerechte Urteil wieder zu
verwerfen", erklärte eine Sprecherin.