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Altersbeschränkung bremst "Hannibal" aus

Top Ten Deutschland vom Wochenende 15. - 18. Februar

Es war ein Kampf der Giganten in den deutschen Kinos, den "Hannibal" letzten Endes wegen der Altersbeschränkung gegenüber "Was Frauen wollen" verlor

Gold
Ein spannendes Rennen zweier großer Hollywood-Filme, die in den Vereinigten Staaten beides Riesenerfolge sind, zog die Zuschauer am vorletzten Kinowochenende scharenweise in den Bann. Sowohl "Was Frauen wollen" wie auch "Hannibal" erzielten aus dem Stand über eine Million Zuschauer. "Was Frauen wollen" hatte dabei am Ende recht deutlich die Nase vorn, allerdings waren die Ausgangsbedingungen auch ungleich: Während die Freiwillige Kontrolle der Filmwirtschaft dem Mel Gibson-Film recht großzügig ein "Ab sechs Jahren" genehmigt hatte, war Anthony Hopkins nur für Erwachsene sehbar. Das führte in der Folge dann dazu, daß "Was Frauen wollen" in 726 Kinos anlief, während sich "Hannibal" mit 570 Lichtspielhäusern begnügen mußte. Die Gibson-Komödie ging so mit knapp 1,3 Millionen Zuschauern als Erster ins Ziel - für den Schauspieler das beste Eröffnungswochenende, das er je in Deutschland hatte. Pro Kino gerechnet war das ein phantastischer Schnitt von 1765 Zuschauern.

Silber
Doch gerade, wenn man die Besucherzahlen auf die Kinos umlegt, zeigt sich, daß das Interesse an "Hannibal" größer war: Den Horrorfilm sahen durchschnittlich 1887 Zuschauer. Da es aber, wie gesagt, wesentlich weniger Säle waren, in denen die "Das Schweigen der Lämmer"-Fortsetzung zu sehen war, wurde der Streifen mit einer runden Million Besucher klar nur zweiter Sieger.

Bronze
Zwar wurde Spitzenreiter "102 Dalmatiner" durch die hochkarätige Konkurrenz auf den dritten Rang gedrängt, mit 394 000 verkauften Karten nach 524 000 am Startwochenende blieb der Zuschauerrückgang aber gering, und mit 582 Besuchern pro Kopie hielt sich die amerikanische Komödie gut. Die Filmtheaterzahl war bei 670 belassen worden, so daß "Was Frauen wollen" den Glenn Close-Film nun als meistgezeigter Film der Bundesrepublik ablöste.

Auf den Plätzen
"Verschollen (von Platz zwei auf vier), "Vertical Limit" (von drei auf fünf) und "Teuflisch" (von vier auf sechs) wurden alle um jeweils zwei Plätze nach unten verdrängt. Gegen den Trend stieg "Petterson und Findus" um eine Etage auf Position sieben. Sogar einen Riesensatz machte der Geheimtip "Brot und Tulpen" in die Top Ten. An ihrem bereits neunten Wochenende schob sich die italienische Komödie vom elften auf den achten Platz vor. Auch "Oscar"-Favorit "Crouching Tiger, Hidden Dragon" verbesserte sich vom zehnten auf den neunten Platz. Einen herben Absturz erlebte dagegen "Die Legende von Bagger Vance", der vom fünften auf den zehnten Platz segelte.

Raus aus den Top Ten
Die Geduld des Publikums mit "Highlander: Endgame" währte genau ein Wochenende. An seinem zweiten Wochenende wurde der US-Fantasy-Film mit einem selten gesehen Fußtritt bereits wieder aus den Top Ten befördert: Von Platz sechs segelte der Streifen auf den 18. Rang. Bisher haben sich gerade mal 98 000 Besucher den Christopher Lambert-Film angetan. Nach dieser Beerdigung erster Klasse sollte die "Highlander"-Reihe zumindest für deutsche Kinos kein Thema mehr sein. Auch Ben Affleck erlebte mit seinem "Bounce" einen Reinfall: Am dritten Wochenende purzelte das Drama, das bereits in den USA gefloppt war, vom siebten auf den 13. Platz. Bis jetzt wurden 232 000 Karten verkauft. Einen weniger dramatischen Abgang hatte "Meine Braut, ihr Vater und ich", der zehn Wochen im Zehnerzirkel Platz gefunden hatte. Mit bislang über drei Millionen Zuschauern ist die amerikanische Komödie einer der größten Erfolge der vergangenen Zeit in den deutschen Kinos.

Die Neustarts
Gegen die beiden Giganten "Was Frauen wollen" und "Hannibal" hatten die anderen Verleiher keine große Lust, ihre Produktionen ins aussichtslose Rennen zu schicken. Lediglich Arthaus brachte das französische Drama "Signs and Wonders" in die Kinos, in deren 22, um genau zu sein. Mit knapp 2800 Besuchern kam der Film mit Stellan Skarsgard auf den 31. Platz.

Die erfolgreichsten Filme seit Kinostart
Mit 4,3 Millionen Besuchern ist "Verschollen" der mit Abstand erfolgreichste und seit Monaten zuschauerträchtigste Film in den deutschen Kinos. Jetzt dürfte auch die Fünf Millionen-Marke im Bereich des Machbaren liegen. Mit 3,3 Millionen Besuchern folgt "Dinosaurier" auf Platz zwei. 3,2 Millionen sahen bisher "Scary Movie", dahinter liegt "Meine Braut, ihr Vater und ich" mit 3,1 Millionen Zuschauern. 2,3 Millionen Karten wurden bis dato für "Unbreakable" verkauft, 2,2 Millionen für "Drei Engel für Charlie". Fast 1,8 Millionen Kinder und ihre Erziehungsberechtigten haben sich bis jetzt "Pokemon 2" angeguckt. "Teuflisch" wurde von beinahe 1,4 Millionen gesehen. Aus dem Stand hat sich dahinter "Was Frauen wollen" mit fast 1,3 Millionen Besuchern in nur vier Tagen gesetzt. Fast 1,2 Millionen Zuschauer haben eine Karte für "Vertical Limit" gelöst. Je 1,1 Millionen Besucher sahen bislang "102 Dalmatiner" und "Jetzt oder nie". Ebenfalls in nur vier Tagen nahmen über eine Million Zuschauer in den Sälen Platz, in denen "Hannibal" lief. Der letzte Film, der über eine Million Besucher anlocken konnte, ist "Billy Elliot".

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