Für den Thriller "K-19: The Widowmaker" erhält Harrison Ford die
bisher höchste je einem Darsteller gezahlte Gage: 25 Millionen
Dollar für 20 Drehtage
Der Gagenwahnsinn in den Vereinigten Staaten geht weiter: Während
im Sommer ein Schauspielerstreik droht, bei dem viele Darsteller
dafür kämpfen, wenigstens so viel Geld für ihre Arbeit zu bekommen,
um davon leben zu können, werden an der Gehaltsspitze für die
Superstars unfaßbare Summen von den Studios bezahlt.
Den bisherigen Vogel schießt in dieser Hinsicht Harrison Ford ab,
der wohl auch dank seines Erfolgsfilms "Schatten der Wahrheit"
weiter seine Gagen diktieren kann. Für den Thriller "K-19: The
Widowmaker" wird der Mime nun 25 Millionen Dollar von 20th Century
Fox erhalten. Bei den mit ihm geplanten 20 Drehtagen wären das 1,25
Millionen Dollar täglich! Damit sind die Rekorde sowohl von Marlon
Brando ("Die Insel des Dr. Moreau"), der drei Millionen Dollar für
vier Drehtage bei "Superman" von 1978 einstrich, und Mel Gibsons 25
Millionen Dollar für "Der Patriot" gebrochen. Gibson ("Was Frauen
wollen") arbeitete zweimal so lang wie Ford an seinem Film.
Produzent Tim Kelly rechtfertigt diese Wahnsinnssumme kurz und
bündig: "Wir hätten jede Summe bezahlt, um Harrison Ford an Bord zu
holen. Er garantiert einen Erfolg." Was wieder mal beweist, daß das
Gedächtnis in Hollywood immer nur bis zum letzten Film
zurückreicht. "Sechs Tage, sieben Nächte" und "Begegnung des
Schicksals", Fords Filme vor "Schatten der Wahrheit", waren
Reinfälle an der Kinokasse gewesen.
Der 58jährige stellt klar, daß ihm die Gage egal gewesen ist: "Das
Geld hat mich nicht zu dem Projekt gebracht. Ich habe den Part
wegen der fesselnden Geschichte übernommen. Der riesige Mut und das
Pflichtbewußtsein, den die russische Marine während des Kalten
Krieges und des Ringens um die nukleare Vorherrschaft an den Tag
gelegt haben, veranlaßte mich, die Rolle des Kapitän Zateyev zu
spielen." "K-19: The Widowmaker" handelt von den Schwierigkeiten an
Bord eines sowjetischen Atom-U-Boots.
Für Ford könnten die Gehaltsgrenzen aber noch lange nicht
ausgetestet sein: Weiterhin halten sich Gerüchte, für einen vierten
"Indiana Jones"-Film würden dem Star 40 Millionen Dollar angeboten.
Auch hier kein Grund zu dementieren: "Steven Spielberg meint,
Harrison sei jeden Cent wert", äußerte ein Paramount-Manager.