Zuschauerflucht am dritten Wochenende aus "Hannibal", aber das
Ergebnis reichte immer noch dicke, um die Spitze zu verteidigen -
zumal die Neuankömmlinge Kevin Costner und Brendan Fraser
enttäuschten
Sprint: Das Wochenende vom 23. - 25. Februar
Nach zwei unglaublichen Wochen scheint sich das Zuschauerinteresse
an "Hannibal" jetzt abzukühlen: An seinem dritten Wochenende erlitt
der Horrorfilm den größten Zuschauerschwund der Top Ten-Filme: Über
die Hälfte weniger Besucher gruselten sich vor Anthony Hopkins im
Vergleich zum Wochenende davor. Da die Fallhöhe aber konkurrenzlos
hoch war, reichten die Einnahmen der MGM-Produktion immer noch aus,
um die Spitze unangefochten zu verteidigen. Nach 34 Millionen kamen
jetzt 16 Millionen Dollar in die Kassen der 3292 Filmtheater. Auch
was die Zahl der Leinwände anging, blieb "Hannibal" also
konkurrenzlos. Dem meistgezeigten Film der USA standen damit sogar
noch 54 Lichtspielhäuser mehr zur Verfügung als die Woche zuvor.
Der Schnitt pro Kino lag bei 4800 Dollar nach 10 300 Dollar am
Vorwochenende. Auch dies war der beste Wert des Wochenendes. Am
kommenden Wochenende dürften allerdings Julia Roberts und Brad Pitt
mit ihrer Komödie "The Mexican" die Vorherrschaft der "Das
Schweigen der Lämmer"-Fortsetzung brechen.
Den zweiten Platz konnte "Down to Earth" bei mäßigem
Zuschauerrückgang an seinem zweiten Wochenende behaupten. Die
Paramount-Komödie mit Chris Rock hatte ihre 2521 Kinos halten
können und erwirtschaftete elf Millionen Dollar. Am
Premierenwochenende waren es 20 Millionen Dollar gewesen.
Auf dem dritten Rang stieg der erste Neuling ein: Der Thriller
"3000 Miles to Graceland" wurde von Warner Brothers mit 2545 Kopien
gestartet und spielte nur sieben Millionen Dollar ein. Gut möglich,
daß die Zuschauer sich von den wüsten Verrissen der Kritiker
beeindrucken ließen, oder daß Kevin Costner inzwischen für das
Publikum ein rotes Tuch ist, wie der kürzlich gefloppte, von den
Rezensenten zuvor aber gelobte Thriller "Thirteen Days" bewies.
2800 Dollar im Schnitt pro Leinwand sind jedenfalls ein dürftiges
Ergebnis.
Während die "Oscar"-Nominierten "Crouching Tiger, Hidden Dragon",
"Traffic" und "Chocolat" ihre Positionen verteidigen konnten,
büßten "Recess: School´s Out" und "Sweet November" ordentlich
Zuschauer ein. Der Disney-Zeichentrickfilm verlor fast die Hälfte
an Publikum und rutschte vom dritten auf den vierten Rang. Noch
ärger erwischte es das Warner-Drama, das weniger als die Hälfte der
Plätze im Vergleich zum Wochenende zuvor füllen konnte und vom
vierten auf den siebten Rang nachgab.
Miserabel startete die Komödie "Monkeybone" mit Brendan Fraser. Der
mit Zeichentrick gemischte Realfilm kam mit nur 2,7 Millionen
Dollar nicht mal unter die erfolgreichsten Zehn, sondern landete
lediglich auf Rang elf. Die 20th Century Fox-Produktion startete in
1722 Sälen und erreichte im Schnitt nur 1600 Dollar pro Kino.
Aus den Top Ten fiel die Columbia Pictures-Komödie "Saving
Silverman", die sich nur zwei Wochen im Zehnerkreis hatte halten
können. Mit gerade mal 17 Millionen Dollar ist der Jason
Biggs-Streifen ein Reinfall.
(Angaben in Dollar)
1. (1.) HANNIBAL 15,8 Mio (3.Wo)
2. (2.) DOWN TO EARTH 11,2 Mio (2.Wo)
3. (NEU) 3000 MILES TO GRACELAND 7,2 Mio
4. (3.) RECESS: SCHOOL´S OUT 6,9 Mio (2.Wo)
5. (5.) CROUCHING TIGER, HIDDEN DRAGON 6,6 Mio (12.Wo)
6. (6.) TRAFFIC 5,1 Mio (9.Wo)
7. (4.) SWEET NOVEMBER 5,1 Mio (2.Wo)
8. (8.) CHOCOLAT 4,8 Mio (11.Wo)
9. (7.) THE WEDDING PLANER 4,0 Mio (5.Wo)
10. (9.) VERSCHOLLEN 3,1 Mio (10.Wo)
Marathon: Einnahmen seit Kinostart
Der erfolgreichste Film des Jahres 2000, "Der Grinch", hat noch die
260. Million abrunden können, während der zweiterfolgreichste Film
des Jahres 2000, "Verschollen", die 220. Million vollgemacht hat.
"Hannibal" hat derweil unter der Woche etwa 20 Millionen
gescheffelt und sich in den Edel-Top Ten jetzt weiter nach vorne
geschoben. Neu hinzugekommen ist das für einen "Oscar" nominierte
Drama "Traffic". "Unbreakable" ist mit 93 Millionen Dollar aus den
Kinos genommen worden. Zwar konnten M Night Shyamalan und Bruce
Willis ihren "The Sixth Sense"-Mega-Erfolg nicht wiederholen, aber
da "der zweite Film immer der schwerste ist", ist das gute Ergebnis
umso höher zu bewerten.
(Angaben in Dollar)
1. DER GRINCH 260 Mio
2. VERSCHOLLEN 220 Mio
3. WAS FRAUEN WOLLEN 178 Mio
4. MEINE BRAUT, IHR VATER UND ICH 165 Mio
5. HANNIBAL 128 Mio
6. DREI ENGEL FÜR CHARLIE 125 Mio
7. REMEMBER THE TITANS 115 Mio
8. MISS CONGENIALITY 103 Mio
9. TRAFFIC 86 Mio
10. THE EMPEROR´S NEW GROOVE 85 Mio