oder

Perfektionistin

Barbra Streisand mit AFI Award geehrt

Erstmals wurde mit Barbra Streisand eine Regisseurin mit dem American Film Institute Award ausgezeichnet - die Zeremonie erforderte Sitzfleisch

In Sachen Länge kann es der American Film Institute´s Lifetime Achievement Salute durchaus mit der "Oscar"-Verleihung aufnehmen, aber der große Unterschied bei einer AFI-Gala ist, daß hier nur eine einzige Person geehrt wird.

Am Donnerstag war das für vier Stunden Barbra Streisand. Mit ihr wurde erstmals eine Regisseurin geehrt, aber natürlich auch die Schauspielerin, Sängerin und Produzentin. Bei der zum 29. Mal veranstalteten Zeremonie im Ballsaal des Beverly Hilton Hotel in Los Angeles war die bisher größte Zahl von Stars und Weggefährten versammelt, darunter Lauren Bacall, Shirley MacLaine, Elizabeth Taylor, Clint Eastwood, Dustin Hoffman, Jack Nicholson und Sidney Pollack, die den Perfektionismus der Diva preisten und sich auch ein wenig über ihn lustig machten. So berichtete Amy Irving, wie Miss Streisand bei den Dreharbeiten zu "Yentl" wollte, daß die Farbe der Lippen von Amy der eines Pfirsichs in einer Obstschale glich.

Hoffman berichtete, wie er Anfang der Sechziger erstmals auf Barbra traf, als beide im Reinigungsdienst einer Schauspielschule in Manhattan arbeiteten, um das Geld für ihren Unterricht zu verdienen: "Ich putze das Männerklo, und sie putzte das Frauenklo. Als ich sie dann das erste Mal singen hörte, war ihr Talent so groß, daß ich mir schwor, nie wieder mit ihr zu reden." Sogar Politpensionär Bill Clinton richtete per Video-Einblendung das Wort an die Geehrte.

Die Geehrte nahm die Ehrungen zusammen mit ihrem Mann James Brolin und ihrem Sohn Jason Gould aus ihrer ersten Ehe mit Elliott Gould entgegen, bevor sie aus der Hand von Sidney Poitier, der 1992 den AFI Award erhalten hatte, den Preis überreicht bekam. "Ich fühle mich geehrt, unter den Männern und Frauen sein zu dürfen, die vor mir diese Auszeichnung erhalten haben. Ich möchte jetzt für eine Weile erstmal nichts machen. Ich möchte mal eine Zeitlang zur Ruhe kommen. Es gibt noch immer viel zu tun, viel mehr zu lernen, bevor ich mich dieser Ehre würdig fühle", bedankte sich die 58jährige.


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