Keanu Reeves beklagt sich anläßlich seines neuen Films "Sweet
November" über die antiquierten Zensurpraktiken in den
USA
Nach der "Matrix" ist vor der "Matrix". Mit seinen Produktionen
dazwischen scheint Keanu Reeves nicht allzu viel Glück zu haben.
Jedenfalls sieht sich der Akteur, der sich weigerte, für seinen
Thriller "The Watcher" Werbung zu machen, diesmal wegen seines
neuen Films "Sweet November" sogar zu ausgesprochenem Protest
genötigt.
Das Liebesdrama, das am 16. Februar in die US-Kinos kommen soll,
wurde im vergangenen Frühsommer gedreht und erzählt von einem
Werbefachmann, der sich in eine Frau verliebt, die es sich zur
Aufgabe gemacht hat, durch eine Affäre nach der anderen Monat für
Monat die jeweiligen Männer als bessere Menschen
zurückzulassen.
In einer Szene sah man die Hauptdarsteller Reeves und Charlize
Theron ("Wild Christmas") in der Badewanne sitzen. Keanu über den
näheren Inhalt: "Ich drehe mich um und tauche unter den Schaum, und
dann hört man Charlize lachen." Diese Szene fiel der
Produzentenschere von Warner Brothers zum Opfer, die sicherstellen
wollten, daß der Film nicht die restriktive Altersfreigabe "R" -
Jugendlichen unter 17 Jahren ist der Zugang nur mit einem
Erwachsenen gestattet - erhielt, sondern das kassenfreundlichere
"PG13" - Jugendlichen unter 13 Jahren wird Erwachsenenbegleitung
empfohlen.
Keanu beschwert sich über das puritanische Zensursystem: "Solange
man nur die Köpfe über dem Wasser sieht, ist das in Ordnung. Aber
die Brüste, an denen wir als Säuglinge genuckelt haben, werden
zensiert, und eine nette Intimität zwischen zwei Menschen wird
ebenfalls zensiert."