Jodie Foster wird bei den diesjährigen 54. Filmfestspielen von
Cannes die Vorsitzende der Jury sein
"Jodie Foster ist die größte Ehre zuteil geworden", verkündete
Gilles Jacob, der Vorsitzende der Filmfestspiele von Cannes,
vergangenen Dienstag. "Es war höchste Zeit für sie, nach Cannes zu
kommen."
Damit gab Jacob nicht vorzeitig Jodies Gewinn irgendeines Preises
bekannt, sondern ihre Ernennung zur Vorsitzenden der Jury der 54.
Filmfestspiele, die in diesem Jahr vom 9. - 20. Mai andauern. Im
vergangenen Jahr saß der französische Regisseur Luc Besson
("Johanna von Orleans") der Jury vor.
Daß die Wahl diesmal auf eine Amerikanerin gefallen ist, deuten
Beobachter als eine Geste in Richtung Vereinigte Staaten, um das
angespannte Verhältnis des Festivals zu Hollywood zu entkrampfen.
Im vergangenen Jahr waren amerikanische Filme kaum im Wettbewerb
vertreten gewesen. Doch Gilles Jacob unterstrich, daß
Nationalitäten bei der Besetzung des Jury-Postens keine Rolle
gespielt hätten: "Wir haben Jodie nicht ausgewählt, um Amerika zu
gefallen, sondern der ganzen Welt. Sie ist eine sehr intelligente
Frau, und wir sind gewiß, daß sie mit der restlichen Jury in einer
diplomatischen Weise zurecht kommt."
Miss Foster ("Anna und der König") wird die kulturell elitebewußten
Franzosen in einer Hinsicht nicht enttäuschen: Die Mimin parliert
seit ihrer Jugend perfekt französisch, da sie schon einmal in Paris
gelebt hat und ihre Mutter aus Frankreich stammt. 1980 hatte sie
als Klassenbeste die Privatschule Lycée Francais in Los Angeles
abgeschlossen. Für den französischen Markt kann sie ihre eigene
Stimme daher auch selbst synchronisieren.
"Ich habe seit meiner Kindheit davon geträumt, die Ehre zu haben,
Präsident der Jury von Cannes zu sein", ließ die 38jährige in einem
Pressemitteilung verkünden.