Hat die britische Regierung ein Gesetz eigens geschaffen, um
Sean Connery von politischer Tätigkeit auf der Insel
auszuschließen?
Sean Connery ("Verlockende Falle") ist nicht nur ein weltläufiger
Weltstar, sondern in eben solch großem Maße ein schottischer
Nationalist, der schon oft genug betont hat, daß "mein sehnlichster
Wunsch es ist, meine schottische Heimat frei zu sehen." Um die
Abspaltung von der britischen Krone zu unterstützen, ist Connery
Anhänger und natürlich prominentestes Aushängeschild der
nationalistischen Scottish Nationalist Party.
Die eigentliche politische Tätigkeit beschränkt der in diesem Jahr
von der Queen Geadelte allerdings auf Wahlkampfauftritte und
Spenden. Aber Letztere sind ihm untersagt, weil die
Labour-Regierung ein Gesetz im Rahmen des Political Parties,
Elections and Referendums Act verabschiedet hat, daß es im Ausland
lebenden Bürgern verbietet, per Spenden Einfluß auf die britische
Politik zu nehmen.
Sean lebt auf den Bahamas, ist in Großbritannien nicht im
Wahlregister eingetragen - und der Meinung, das Gesetz sei
hauptsächlich verabschiedet worden, um ihn daran zu hindern, an die
SNP zu spenden. So teilte er es der britischen Öffentlichkeit
jedenfalls am Sonntag per Zeitung mit: "Ich bin ein stolzer
Schotte, ein Ehrenbürger meiner Heimatstadt Edinburgh und ein
Bürger des Vereinigten Königreichs, aber dieses Gesetz behandelt
mich wie einen Ausländer. In jeder Demokratie muß es eine
Machtbalance geben. Für Schottland bedeutet dies, daß die Scottish
Nationalist Party die Spenden braucht, um ihre Arbeit zu
erledigen."
Brian Wilson von der Labour Party wies die Anschuldigungen des
Stars entschieden zurück: "Die Vorstellung, daß es eine Ausnahme
für Sir Sean Connery geben sollte, der eine persönliche
Entscheidung getroffen hat, sich nicht für britischen Wahlen
registrieren zu lassen, ist verrückt."