Der deutsche Bühnen, Film- und Fernsehdarsteller Harald Leipnitz ist am Dienstag im Alter von 74 Jahren an Lungenkrebs gestorben. Im Laufe seiner seit 1948 währenden Karriere hat der aus Wuppertal stammende Schauspieler in etwa 120 Spiel- und Fernsehfilmen mitgewirkt. Leipnitz wurde am 22. April 1926 in eine Handwerkerfamilie geboren, besuchte in seiner Heimatstadt die Volksschule und dann das Gymnasium. Eigentlich hatte er Medizin studieren wollen, bewarb sich dann aber "mehr aus Spaß" beim Schauspielstudio der Wuppertaler Bühnen, wo er "unter Vorbehalt und mit einer dreimonatigen Probezeit" aufgenommen wurde. Es wurden zwölf Jahre daraus. Seine erste Rolle erhielt er 1948 in "Leonce und Lena". 1960 ging er als Freier Schauspieler an das Münchener Residenztheater und gastierte am Züricher Schauspielhaus.
1961 übernahm er eine erste Rolle im Fernsehen und wurde zwei Jahre darauf von Regisseur und Drehbuchautor Will Tremper für dessen Drama "Die endlose Nacht" erstmals zum Film geholt. Auf Anhieb gewann Harald für seine Leistung das "Filmband in Gold". Ab da konzentrierte er sich auf die Arbeit beim Film. Er spielte in allem, was der deutsche Film zu jener Zeit zu bieten hatte: Edgar Wallace-Kriminalfilme wie "Die Gruft mit dem Rätselschloß", Karl May-Verfilmungen wie "Der Ölprinz" und Sexklamotten wie "Bengelchen liebt kreuz und quer". Ab Mitte der Siebziger wirkte er wieder verstärkt auf der Bühne und im Fernsehen. In Letzterem war er in Serien wie "Derrick" und "Der Alte" zu sehen. 1986 spielte Leipnitz in der Fernsehserie "Kir Royal" mit. Seine Theaterkarriere führte ihn von München nach Berlin, Köln, Düsseldorf und Bochum. Kinozuschauer konnten ihn zuletzt im Sommer vergangenen Jahres in der Komödie "Südsee, eigene Insel" in einer Nebenrolle sehen. Wann die Trauerfeier für den Mimen, der von sich selbst sagte, daß "es der liebe Gott gut mit mir gemeint hat", stattfinden wird, ist noch nicht bekannt gegeben worden.