Gary Oldman schäumt vor Wut, weil sein neuer Film "The
Contender" zu einem Werbefilm für die demokratische Partei
umfunktioniert worden sei
Am ominösen Freitag, den 13. startete das Drama "The Contender" -
und Tage zuvor begann Gary Oldman ("Lost in Space") wutschäumend
seinen eigenen Film zu verdammen. Was Oldman so erzürnt, ist, daß
"The Contender", von dem er laut eines Freundes hoffte, "er würde
eine Botschaft über das System vermitteln", durch Schnitte in einen
"Werbefilm für die Demokraten kurz vor der Präsidentschaftswahl"
verwandelt wurde. Garys Manager Douglas Urbanski schimpft über ein
"Goebbelsmäßiges Propagandalehrstück".
"The Contender" erzählt vom sterbenden demokratischen Präsidenten
Jeff Bridges ("Simpatico"), der Platz machen will für eine
Kandidatin aus den eigenen Reihen, Joan Allen ("Pleasantville").
Ein republikanischer Rechtsaußen, der Kongreßabgeordnete Oldman,
will das verhindern, indem er nach dunklen Punkten in der
Vergangenheit der Kandidatin sucht.
Gary meint, der junge Regisseur und Drehbuchautor Rod Lurie sei von
den Verantwortlichen bei DreamWorks gezwungen worden, Veränderungen
an seinem Werk vorzunehmen, am Film sei "herumgepfuscht" worden und
man habe ihn "verblödet". Die Gründe dafür lägen auf der Hand.
"Wenn Sie Spielberg, Katzenberg und Geffen heißen", bringt Manager
Urbanski die Namen der DreamWorks-Vorsitzenden und Al
Gore-Unterstützer ins Spiel, "dann können Sie nicht am 13. Oktober,
weniger als einen Monat vor den Präsidentschaftswahlen, einen Film
mit einer republikanischen Figur, die auch nur ein bißchen
sympathisch ist, rausbringen."
Ein Sprecher des Studios dementierte die heftigen Vorwürfe
natürlich: "Es gibt keinerlei Hinweise, daß sich Rod jemals unter
Druck gesetzt fühlte. Man muß sich nur den Personenkreis des
demokratischen Wahlkampfes ansehen, um festzustellen, daß die
Besitzer von DreamWorks mit der demokratischen Partei
sympathisieren. Sind diese Sympathien in den inhaltlichen Bereich
geflossen oder in die Entscheidung, diesen Film zu kaufen?
Eindeutig nein."
Die Kritiker sind derweil von "The Contender" sehr angetan und
geben dem Drama gute Chancen im Rennen um einen "Oscar" im
Frühjahr.