Nach Jahren des Drängens auf eine eigene "Oscar"-Kategorie für
Animationsfilme soll es ab 2002 endlich eine eigene Sparte für
diese Filme geben
Es gibt "Oscars" für Kurzfilme, für Dokumentarfilme, für
Dokumentarkurzfilme, für Zeichentrickkurzfilme - nur
Zeichentrickfilme hatten bisher keine eigene Kategorie, sondern
mußten mit den Realfilmen konkurrieren. Das hat dazu geführt, daß
in der ganzen "Oscar"-Geschichte bislang erst ein Animationsfilm
für den "Oscar" nominiert worden ist: 1992 war das Disneys "Die
Schöne und das Biest", der dann "Das Schweigen der Lämmer"
unterlag. Spätestens seit diesem ungleichen Duell wurden die
Stimmen, die eine eigene Zeichentricksparte forderten, immer
lauter.
Nach Jahren der Überzeugungsarbeit hat der Vorstand der Academy of
Motion Picture Arts and Sciences vergangene Woche "nach einem
langen, ausgedehnten Prozeß" dafür gestimmt, eine eigene Kategorie
für Animationsfilme einzuführen. Das ist das erste Mal seit 1981,
daß es eine neue Sparte bei der "Oscar"-Vergabe geben wird. Damals
war die Auszeichnung für die "Beste Maske" eingeführt worden. Der
erste Animationspreis kann erst beim übernächsten Fest im März 2002
vergeben werden.
Allerdings wird der "Oscar" nur vergeben, wenn mindestens acht
Filme für den Wettbewerb in Frage kommen, von denen dann drei
nominiert werden - ansonsten fällt die Vergabe flach. Werden mehr
als 15 Streifen aufgeführt, werden aus ihrer Mitte fünf Streifen
nominiert. Ein entsprechender Film muß mindestens 70 Minuten lang
sein. Unterschiede zwischen handgezeichneten Produktionen wie
"Tarzan", computeranimierten wie "Toy Story 2" oder
stop-motion-Werken wie "Hennen rennen" sollen dabei nicht gemacht
werden. Weiterhin sollen Zeichentrickfilme auch zusätzlich in der
Kategorie "Bester Film" nominiert werden können.
June Foray, die Stimme von Rocky in den "Rocky and
Bullwinkle"-Cartoons, zeigte sich "geradezu entzückt. Wir haben
dies seit vielen, vielen Jahren erreichen wollen. Es gibt
inzwischen eine solche Vielzahl an animierten Filmen - und guten."