Wolfgang Petersen ("Air Force One") kehrt nach Deutschland
zurück. Zumindest als Produzent.
Wolfgang Petersen ("Air Force One") kehrt nach Deutschland zurück.
Zumindest als Produzent. Der Regisseur hat mit der deutschen
Filmgesellschaft Advanced Medien AG einen Vertrag geschlossen, der
im November diesen Jahres beginnt, wenn Petersens Vertrag bei Sony
ausläuft. Der Regisseur soll für fünf Jahre zwei Filme pro Jahr im
Rahmen von je 80 bis 160 Millionen Mark produzieren, das
Gesamtvolumen beläuft sich auf über 1,2 Milliarden Mark, wie
Christopher Montague, der Vorsitzende der Advanced Medien,
mitteilte. Petersen kann frei über das Geld verfügen, erhält die
künstlerische Gesamtaufsicht und ist auch frei in der Wahl seiner
Stoffe.
Kein Wunder, dass der Filmemacher da ins Schwärmen gerät: "Ich bin
nun ein Einkäufer, dem Summen zur Entwicklung von Projekten zur
Verfügung stehen, ohne dass ich jemanden fragen oder mich durch
eine Studiomaschinerie kämpfen muss. Das ist sehr befreiend, und
die Idee dabei ist, das Material schnell aufzubereiten und Stars
und Regisseure anzuheuern. Dann können wir an jedes Studio
herantreten, von dem wir denken, dass es zu uns passt, oder an das,
was die besten Konditionen bietet." Die Kosten für den Vertrag mit
Wolfgang Petersen sollen so für die Adavanced Medien AG, die im
August letzten Jahres am Neuen Markt notiert wurde, durch die Deals
mit den Verleihern Film für Film wieder hereingeholt werden.
Noch ist keine Rede davon, ob der Regisseur seine Produktionen auch
selbst inszenieren wird, aber abhalten würde ihn sicherlich niemand
davon. Und unwahrscheinlich ist das auch gar nicht, denn die erste
Produktion nächstes Jahr wird ein langjähriges Lieblingsprojekt von
Petersen sein: Die Adaption des Romans "Café Berlin" von Harald
Nebenzahl, während vom zweiten Film noch nichts bekannt ist. Das
"Café Berlin" beschreibt der Filmemacher als "eine Liebesgeschichte
im Berlin der späten zwanziger Jahre bis zum Ende des Krieges, mit
einer Cabaret-Atmosphäre."
Derzeit befindet sich Petersen in der Nachbearbeitung des Thrillers
"The Perfect Storm", einer Adaption von Sebastian Jungers
Bestseller, die die wahre Geschichte eines verheerenden Sturms
beschreibt und am 30. Juni in den USA Premiere feiert. Die
Hauptrollen spielen George Clooney ("Three Kings") und Mark
Wahlberg ("Three Kings"). Danach könnte der Regisseur sich einem
weiteren Lieblingsstoff widmen, der Geschichte des Polarerforschers
William Shackelton unter dem Titel "Endurance". Petersen wird das
Drehbuch von Dan Gilroy ("Outbreak") und Ron Bass ("Schnee, der auf
Zedern fällt") noch überarbeiten und versuchen, Mel Gibson ("The
Million Dollar Hotel") für die Hauptrolle zu gewinnen.