Zwei deutsche und zwei amerikanische Produktionen gehen in der neuen Kinowoche an den Start. Mit "A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe" kommt die vierte Inszenierung von Schauspielerin Nicolette Krebitz auf die deutschen Leinwände, während sich "Die Geschichte der Menschheit - leicht gekürzt" als Spielfilmableger der TV-Serie "Sketch History" entpuppt. Pixar haben mit "Lightyear" ein Spin-off ihrer geliebten "Toy Story"-Saga aufgelegt, und Nicolas Cage beweist als er selbst, was für ein "Massive Talent" er ist. Was lohnt den Kinobesuch? Und wann lässt man das Portemonnaie besser stecken?
"Die Geschichte der Menschheit - leicht gekürzt"
Komödie
Deutschland
95 Minuten
FSK 12
Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!
Ein Schnelldurchlauf durch die Menschheitsgeschichte von den Neandertalern bis in die Gegenwart.
Wahrscheinlich hat es juristische Gründe, dass diese deutsche Komödie nicht "Sketch History - Der Film" heißt, denn ansonsten spricht alles dafür: Regisseur und Drehbuchautor Erik Haffner, dessen Kinodebut dies ist, arbeitete von 2015 bis 2019 an der Comedy-Reihe für das ZDF, das Format mit 15 aneinander gereihten Episoden ist gleich, und viele Schauspieler wirkten auch bereits in der Fernsehreihe mit.
Die Sketche schwanken in der Qualität, sind manchmal erfrischend absurd, aber insgesamt ist alles zu brav, albern und nicht komisch genug geraten. Immerhin überzeugen die Ausstattung und die Schauspieler. Ein weiterer Beweis, dass es einen Unterschied macht, eine 25 Minuten lange TV-Sendung oder einen eineinhalbstündigen Kinofilm zu drehen. Die Warner Brothers Pictures-Produktion hat schlechte Kritiken erhalten.
Unsere Kritikerin Bianka Piringer ist entsetzt. Sie vergibt die Höchststrafe: Einer von fünf Sternen! Sie schreibt: "Diese Sketche vom Neandertaler bis zum Zweiten Weltkrieg samt einer Rahmenhandlung mit Christoph Maria Herbst und schwebenden Aliens erweisen sich als barer Unsinn. Regisseur Erik Haffner und Drehbuchautor Chris Geletneky scheitern beim Versuch, das Konzept ihrer TV-Serie für das Kino auszubauen. Was den meisten Comedy-Episoden nämlich fehlt, sind auf peinliche Weise die zündenden Ideen und eine Botschaft, die diese verfremdenden Parodien geschichtlicher Meilensteine begründen würde."
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"Lightyear"
Animation
USA
104 Minuten
FSK 6
Unsere Empfehlung: Ihr könnt, müsst aber nicht!
Nach einer missglückten Weltraummission versucht der Sternenpilot Buzz Lightyear das Mutterschiff und die Besatzung dadurch zu retten, dass er mit Lichtgeschwindigkeit einen Superkristall erzeugt, um damit zur Erde zurückzukehren.
Pixar Animation Studios verblüffen immer wieder aufs Neue. Nachdem sie ihrer perfekten "Toy Story"-Trilogie 2019 mit "Toy Story 4" eine vermeintlich überflüssige, dann aber ebenfalls hervorragende Fortsetzung folgen ließen, überzeugen sie auch jetzt mit dem Spin-off, das die Figur der Weltraumpiloten-Spielzeugfigur Buzz Lightyear in den Vordergrund stellt und als eine Art Vorgeschichte zu "Toy Story" fungiert. Halbwegs.
Der 200 Millionen Dollar schwere US-Animationsstreifen ist wie stets bei Pixar wunderschön animiert und macht auch Spaß, aber mit der Ambition, eine Zeitreisegeschichte à la "Interstellar" für das Kinderzimmer unterzubringen, haben sich Regisseur Angus MacLane ("Finding Dory") und Drehbuchautor Jason Headley ("Onward") etwas verhoben. Die mitunter mäandernde Handlung dürfte jüngere Kinder langweilen, während ältere "Toy Story"-Kenner eher auf ihre Kosten kommen. Die Kritiken für die Walt Disney Pictures-Produktion sind positiv.
Unser Kollege Andreas Köhnemann ist ausgewogen angetan: "Ein unterhaltsames Animationsabenteuer, das nicht ganz so einfallsreich wie frühere Pixar-Schöpfungen ist, aber technisch überzeugt und tolle Figuren zu bieten hat."
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"Massive Talent"
Komödie
USA
107 Minuten
FSK 12
Unsere Empfehlung: Reingehen!
Der abgehalfterte Hollywood-Star Nicolas Cage (Nicolas Cage) lässt sich von einem Milliardär und Waffenhändler (Pedro Pascal) dafür bezahlen, an dessen Geburtstagsparty in Mallorca teilzunehmen, und von der CIA anheuern, ein von diesem entführtes Mädchen befreien zu helfen.
Regisseur und Drehbuchautor Tom Gormican ("That Awkward Moment" / "Für immer Single?") belässt es bei seiner US-Komödie nicht mit der simplen Ausgangslage, dass sich ein Schauspieler selbst spielt, sondern spickt die Handlung mit so vielen Anspielungen auf die Karriere und die Filme des Hauptdarstellers, dass der Streifen auf eine wahre Meta-Ebene gehoben wird.
Der 30 Millionen Dollar teure "The Unbearable Weight of Massive Talent" ist intelligent, witzig und unglaublich einfallsreich und profitiert von einem Nic Cage in Hochform, der in Pedro Pascal einen ebenbürtigen Mitspieler findet. Ein großer Spaß nicht für Fans des Stars, der erst gegen Ende Dampf verliert und ausläppert. Die Leonine-Produktion hat gute Kritiken erhalten, ist aber beim US-Publikum nicht gelandet.
Unser Kritiker Björn Schneider hat gemischte Gefühle: "Bewusst überdrehte, extravagante und sympathisch-bizarre sowie mit vielen Hinweisen angereicherte Liebeserklärung als Kultschauspieler Nicolas Cage, die aber in Sachen Inszenierung und Action schwächelt."
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"A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe"
Drama
Deutschland
104 Minuten
FSK 6
Unsere Empfehlung: Reingehen!
Eine Schauspielerin (Sophie Rois) nimmt widerwillig einen Auftrag als Sprachcoach für einen 17-jährigen Außenseiter (Milan Herms) an, der eine Sprachstörung hat - und schon bald funkt es zwischen den Beiden...
Regisseurin und Drehbuchautorin Nicolette Krebitz ("Wild") erzählt in ihrem deutschen Drama die Geschichte einer unwahrscheinlichen Liebe von leichter Hand, poetisch und humorvoll. Die Port au Prince Pictures-Produktion, die in Berlin und Nizza gedreht worden ist, hat gute Kritiken erhalten. Cutterin Bettina Böhler ist für den Deutschen Filmpreis nominiert.
Unser Rezensent Björn Schneider hebt den Daumen: "Zitaten- und anspielungsreiche Nouvelle Vague-Hommage über eine unmögliche Liebe, die dem Zuschauer auf assoziative Weise die Innenwelt der Figuren näher bringt."
Hier geht es zu den kompletten Filmstarts