Wie Saurier-satt ist das nordamerikanische Publikum? Das ist die Frage, die sich Branchenkenner und Universal Pictures angesichts des heute startenden "Jurassic World Dominion" ("Jurassic World: Ein neues Zeitalter") fragen. Dass alle fünf "Jurassic Park"- und "Jurassic World"-Werke bis heute vom Glanz des Meisterwerks und Originals aus dem Jahr 1993 profitieren, zeigt sich nicht zuletzt von der Rückholaktion der Originalbesetzung aus Laura Dern, Jeff Goldblum und Sam Neill, die sich zum "Jurassic World"-Duo Bryce Dallas Howard und Chris Pratt dazu gesellen.
Es soll die beste beider Welten vereinen und spielt auf der Nostalgie-Klaviatur, die gerade bei "Top Gun: Maverick" so vorzüglich funktioniert. Der Unterschied aber ist: Der Abenteuerfilm mit Tom Cruise, der in den kommenden Tagen "Doctor Strange and the Multiverse of Madness" als erfolgreichsten Film des Jahres überrunden wird, ist vorzüglich - "Jurassic World Dominion" ist es nicht. Die Kritiken sind die bislang schlechtesten aller sechs Saurier-Streifen.
Nun hat Vorgänger "Jurassic World: Fallen Kingdom" vor vier Jahren mit seinen gemischten Rezensionen bewiesen, dass die Zuschauer ihren Kartenkauf nicht von den Kritikern abhängig machen. Zum Auftaktwochenende lagen da 148 Millionen Dollar in den Kassen und am Ende waren es satte 417 Millionen Dollar in Kanada und den USA und insgesamt weltweit gigantische 1,3 Milliarden Dollar - was aber bereits um 300 Millionen Dollar hinter dem Umsatz von "Jurassic World" zurück blieb.
Was wieder zu der Frage führt: Wie Saurier-saturiert sind die Zuschauer? Klar ist: Die 209 Millionen Dollar, mit denen "Jurassic World" 2015 die Branche erstaunte, sind außer Reichweite. Aber wenn alles gut läuft, könnte das Premierenergebnis von "Fallen Kingdom" übertroffen werden. Analysten sehen für den 165 Millionen Dollar teuren Science Fiction-Film von "Jurassic World"-Regisseur Colin Trevorrow ein Potential in Höhe von bis zu 167 Millionen Dollar.
Dabei hat allerdings ein gewisser Tom Cruise noch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Seine Rekordzahl von 4751 Kinos ist sein "Top Gun: Maverick" zwar los und wird auf rund 4200 Lichtspielhäuser gestutzt - eine immer noch gewaltige Anzahl -, während "Jurassic World Dominion" in etwa 4600 Spielstätten anläuft. Aber unter der Woche ist die Paramount Pictures-Produktion ungebrochen hervorragend gelaufen und könnte für den Neuling selbst am dritten Wochenende noch mehr als einen würdigen Gegner im Kampf um die Publikumsgunst darstellen. Immerhin rund 60 Millionen Dollar könnten drin sein für die Fortsetzung.
© Universal Pictures International