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Ein seltsames Paar - Jack Lemmon und Walter Matthau
Ein seltsames Paar - Jack Lemmon und Walter Matthau

TV-Tipps für Pfingstsonntag (5.6.): Jack Lemmon treibt Walter Matthau zur Weißglut

3sat zeigt "Ein seltsames Paar"

Am Pfingstsonntagabend gibt es für Spielfilm-Fans etwas zum Lachen und zum Mitfiebern. 3sat eröffnet den Abend im Hauptprogramm mit "Ein seltsames Paar" mit Jack Lemmon und Walter Matthau, bevor Russell Crowe als "Master and Commander" im Spätprogramm von RTL2 übernimmt.

"Ein seltsames Paar", 3sat, 20:15 Uhr
Zwei von ihren Ehefrauen getrennt lebende Freunde (Jack Lemmon und Walter Matthau) führen miteinander einen turbulenten "Ehekrieg".

Diese US-Komödie kann ihren Ursprung als Broadway-Theaterstück nicht verleugnen, auch wenn Drehbuchautor Neil Simon, der hier sein eigenes Stück "The Odd Couple" - so auch der Originaltitel der Verfilmung - aus dem Jahr 1965 adaptierte, einige Szenen einfügte, die außerhalb der Wohnung der Protagonisten spielen.

Doch die Theaterhaftigkeit in der Inszenierung von Gene Saks spielt keine Rolle, weil das spitzenmäßige Drehbuch von den grandiosen Jack Lemmon und Walter Matthau fabelhaft witzig zum Leben erweckt wird. Matthau hatte die Rolle bereits am Broadway verkörpert, während sein Partner Art Carney für die Kinoversion durch Lemmon ersetzt wurde.

"The Odd Couple" wurde ein Riesenerfolg und spielte 1968 bei Kosten von 1,2 Millionen Dollar 44 Millionen Dollar alleine in den USA ein, was die Paramount Pictures-Produktion zum dritterfolgreichsten Film des Jahres hinter "Funny Girl" und "2001: A Space Odyssey" machte.

Das hat bis heute Folgen: Noch 2015 bis 2017 strahlte CBS die gleichnamige Sitcom mit Matthew Perry und Thomas Lennon aus. Bereits von 1970 bis 1975 war der Stoff als Sitcom auf ABC in fünf Staffeln mit Tony Randall und Jack Klugman, der Matthau's Part bereits am Broadway übernommen hatte, gelaufen. 1998 kam die Kinofortsetzung "The Odd Couple II" mit Jack und Walter auf die Leinwände, konnte aber an die Qualität des Originals nicht anknüpfen. 2003 adaptierte Doris Dörrie die Vorlage mit Heiner Lauterbach und Uwe Ochsenknecht als ZDF-Fernsehfilm.

"The Odd Couple" erhielt zwei Oscar-Nominierungen für Drehbuchautor Neil Simon und Cutter Frank Bracht. Bei den Golden Globes waren der Film und die beiden Hauptdarsteller Jack Lemmon und Walter Matthau nominiert.

Ein Zuschauer schwärmt: "Das Theaterstück ist für die Leinwand nicht besonders viel erweitert worden, und das ist eine seiner Stärken. Walter Matthau und Jack Lemmon sind brillant, und auch die Nebendarsteller sind wundervoll. Manche Momente treiben mir mit den rasiermesserscharfen Dialogen die Lachtränen in die Augen. Neil Hefti's Musik hat man noch für Tage in den Ohren."



"Master and Commander", RTL2, 23:20 Uhr
Während der Napoleonischen Kriege verfolgt ein ungestümer britischer Kapitän (Russell Crowe) mit seinem Schiff ein französisches Kriegsschifft rund um Südamerika.

Welcher Produzent träumt nicht davon, eine profitable Romanverfilmungsreihe à la "Harry Potter" oder "Twilight" zu haben, bei welcher nicht nur bereits die Buchliebhaber vor dem Kassenhäuschen Schlange stehen, sondern der Erfolg des ersten Films auch den Weg für weitere kassenträchtige Folgen ebnet? Die Produzenten von "Master and Commander: The Far Side of the World" erhofften sich sicherlich den Startschuss für eine solche Reihe, als sie mit Hilfe gleich dreier Studios - Miramax Films, 20th Century Fox und Universal Studios - das enorme Budget von 150 Millionen Dollar aufbrachten.

Hinter dem US-Abenteuerfilm stand die Aubrey-Maturin-Reihe - 20 Romane des englischen Autoren Patrick O'Brian, die von 1969 bis 1999 erschienen waren. Sie handelten von der Freundschaft des britischen Kapitäns Jack Aubrey von der Royal Navy und seines Schiffsarztes Stephen Maturin und ihren Abenteuern Anfang des 19. Jahrhunderts zu hoher See.

Der australische Produzent, Regisseur und Drehbuchautor Peter Weir ("The Truman Show") adaptierte für seinen Streifen Motive aus 13 der Aubrey-Maturin-Bücher; die Grundstruktur der Handlung stammt aus "The Far Side of the World" aus dem Jahr 1984. Allerdings änderte Weir die Spielzeit aus dem Jahr 1813 während des Amerikanisch-Britischen Krieges in das Jahr 1805 während der Napoleonischen Kriege, um das US-Publikum nicht zu vergrätzen. Aus Aubrey's amerikanischem wurde so ein französischer Gegner.

Weir legte großen Wert auf Authentizität in allen Bereichen der Produktion und einer bewunderswerten Detailgenauigkeit. Zehn Drehtage fanden an Bord des Schiffes Rose statt, der Rest auf einem maßstabsgetreuen Nachbau, das in den Wassertanks der Fox-Studios im mexikanischen Baja schwamm.

Den Filmemachern gelang bei ihrem aufwendig inszenierten und mit überzeugenden visuellen Effekten bestückten Werk eine meisterhafte und fesselnde Verarbeitung der literarischen Vorlage, die sich Russell Crowe's rauen Charme hervorragend zunutze macht.

"Master and Commander" erhielt 2003 exzellente Kritiken und wurde mit weltweit 212 Millionen Dollar ein Erfolg, der aber nicht ausreichte, um nach dem hohen Budget und den noch dazu kommenden Marketing- und Verleihkosten schwarze Zahlen zu schreiben. Daher wurde doe Produktion als ein "gefühlter Misserfolg" wahrgenommen und die geplanten Fortsetzungen bis heute nicht realisiert.

Für zehn Academy Awards war der Streifen nominiert: Als "Bester Film", für Regisseur Peter Weir, Cutter Lee Smith, die Ausstatter, Kostümbilnderin Wendy Stites, die Maskenbildner, die Visuellen Effekte und die Tomischung; den Oscar gewinnen konnten Kameramann Russell Boyd und der Ton-Cutter Richard King. Bei den Golden Globes waren der Film, Regisseur Weir und Hauptdarsteller Russell Crowe nominiert. Britische Filmpreise gingen an Regisseur Peter Weir, Ausstatter William Sandell, Kostümbildnerin Stites und die Tontechniker; nominiert waren zudem der Film, Nebendarsteller Paul Bettany, Kameramann Boyd und die Visuellen Effekte.

Kritiker Nick Rogers schrieb in "The Film Yap": "Peter Weir erschafft eine Welt, die man erforschen kann, nicht bloß eine Computergenerierte Simulation. Eine umwerfende Mischung aus organischer Eleganz, besinnlichem Drama und aggressiver Action, die auf einer Linie mit David Lean liegt."



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