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Der schlimmste Mensch der Welt
Der schlimmste Mensch der Welt
© Koch Media © Studiocanal

Deutsche Filmstarts: Renate Reinsve sucht das Glück

"The Outfit" wie maßgeschneidert für Mark Rylance

Zwischen "Top Gun: Maverick" und "Jurassic World: Dominion" macht das Blockbuster-Kino in dieser Woche Pause auf den deutschen Leinwänden, so dass kleinere Produktionen Publikumsaufmerksamkeit finden können. So kommen mit dem prämierten und zweifach Oscar-nominierten norwegischen Drama "Der schlimmste Mensch der Welt" und der dänischen Jussi Adler-Olsen-Verfilmung "Der Marco-Effekt" gleich zwei Werke aus Skandinavien, während die USA den kammerspielartigen Thriller "The Outfit" mit Mark Rylance als tapferes Schneiderlein beisteuern. Was lohnt den Kinobesuch? Und wann lässt man die Geldbörse besser stecken?

"Der schlimmste Mensch der Welt"
Drama
Norwegen
127 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Eine junge Norwegerin (Renate Reinsve), die ihr Studium abgebrochen hat und nun in einer Buchhandlung jobbt, sucht ihren Platz in der Welt und nach der Liebe.

Dieses norwegische Drama hat nicht nur durchweg hervorragende Kritiken, sondern auch die Weihen der Preisverleihungssaison 2021/22 erhalten. So ist es unter anderem für den Academy Award als "Bester internationaler Film" und für das Drehbuch von Regisseur Joachim Trier ("Thelma") nominiert gewesen; bei den Britischen Filmpreisen waren der Film und Hauptdarstellerin Renate Reinsve nominiert, die bei den Filmfestspielen von Cannes, auf denen "Verdens verste menneske" - so der Originaltitel - seine Premiere vor einem Jahr feierte, als "Beste Schauspielerin" ausgezeichnet wurde. Dazu war sie bei den Europäischen Filmpreisen zusammen mit dem Drehbuch nominiert. Alles sehr zu Recht, denn die Koch-Produktion ist lebensbejahend, tiefgründig und unterläuft herrlich die Klischees von Liebesromanzen.

Unser Kritiker Falk Straub ist sehr begeistert und vergibt die Höchstwertung: Fünf von fünf Sternen! Er schreibt: "Regisseur Joachim Trier und sein Co-Autor Eskil Vogt sind ein eingespieltes Team. Ihre numehr fünfte Zusammenarbeit ist ihre bis dato beste. Der Film ist ein fulminantes Generationenportrait; umwerfend gespielt und kongenial inszeniert, offen und ehrlich. Ein Liebesfilm für alle, die vom Leben mehr als nur zuckersüße romantische Komödien erwarten."

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"The Outfit"
Thriller
USA
105 Minuten
FSK 16

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Das Atelier eines Maßschneiders (Mark Rylance) im Chicago der Fünfziger fungiert als toter Briefkasten für die Mafia. Als dort eines Nachts ein Tonband auftaucht, das unterschiedliche Verbrecher unbedingt an sich bringen wollen, muss der clevere Schneider versuchen, lebend aus der Sache herauszukommen...

Das Regiedebut des aus Chicago stammenden Drehbuchautoren Graham Moore ("The Imitation Game") verzichtet auf inszenatorischen Firlefanz zu Gunsten einer kammerspielartig erzählten wendungsreichen Geschichte - einfach, aber effektiv. Mark Rylance brilliert in der Hauptrolle des US-Thrillers, der durchweg Beifall bei Kritikern und Publikum gefunden hat.

Unser Rezensent Björn Schneider hat gemischtere Gefühle für die Universal Pictures-Produktion: "Eine intensive, große Nähe zur Hauptfigur, stimmige Kulissen und ein famoser Hauptdarsteller stehen einer eindimensionalen Figurenzeichnung und einem unausgereiften Schlussdrittel gegenüber."

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"Erwartung - Der Marco-Effekt"
Krimi
Dänemark
125 Minuten
FSK 16

Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!

Zwei Kriminalbeamte (Ulrich Thomsen und Zaki Youssef) stoßen über einen obdachlosen 14-jährigen Jungen auf eine Verschwörung.

Zum fünften Mal taucht das Ermittlerduo Carl Mork und Assad aus den Roman von Jussi Adler-Olsen mit nun neuer Besetzung auf der großen Leinwand auf. Martin Zandvliet ("Unter dem Sand") hat "Marco effekten" - so der Originaltitel von Buch als auch Verfilmung - in Szene gesetzt. Atmosphäre und darstellerische Leistungen gelingen ihm in dem dänischen Kriminalfilm, aber spannend ist die konfuse Handlung nicht, so dass die Qualität des Romans weit verfehlt wird. Kritiken und Zuschauerreaktionen für die Koch-Produktion sind ablehnend.

Unser Kollege Björn Schneider kommt zu einer differenzierten Einschätzung: "Und noch ein (Durchschnitts-)Krimi für die große Leinwand: Ausgefranste, sperrige Dialoge und die inhaltliche Überfrachtung stehen einem hohen Erzähltempo, der fesselnden Atmosphäre und größtenteils ausdrucksstarken Darstellern gegenüber."

Hier geht es zu den kompletten Filmstarts

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