"Jumanji: Willkommen im Dschungel", RTL, 20:15 Uhr
Vier Teenager (Madison Iseman, Morgan Turner, Ser'Darius Blain und Alex Wolff) werden in ein verzaubertes Videospiel gesogen und können dem nur entkommen, wenn sie sich dort als Avatare (Karen Gillan, Jack Black, Kevin Hart und Dwayne Johnson) zusammen schließen, um das Spiel zu beenden.
Als Columbia Pictures 2015 verkündeten, dass es definitiv eine Neuauflage oder Fortsetzung von "Jumanji" aus dem Jahre 1995, die jahrelang im Gespräch gewesen war, geben würde, hielt sich die Begeisterung bei den Kinogängern in Grenzen, um es freundlich auszudrücken. "Überflüssig" und "unnötig" waren zwei häufig bemühte Adjektive, außerdem sahen manche es als Sakrileg im Andenken an Robin Williams, den Hauptdarsteller des Orginals, der einige Monate vor der Ankündigung verstorben war.
Doch zwei Jahre später und mit einem weltweiten Mega-Einspiel von 962 Millionen Dollar in der Kasse, waren die kritischen Stimmen verstummt. Nun machte der Ausdruck "angenehme Überraschung" die Runde. Regisseur Jake Kasdan hatte einen anspruchslosen, aber sehr unterhaltsamen US-Fantasy-Film abgeliefert, der mit den sympathischen Darstellern und seiner humorvollen Wendung von vier Teenagern in gänzlich verschiedenen Erwachsenenkörpern überzeugte.
Die als direkte Fortsetzung zu "Jumanji" konzipierte Produktion präsentierte wie das Original eine Werkschau des aktuellen Standes der Computertechnik. Das inhaltliche "Update" bestand im Ersatz des ursprünglichen Brettspiels durch ein Videospiel. Gefilmt wurde für 90 Millionen Dollar auf Hawaii und in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia.
"Jumanji: Welcome to the Jungle" erhielt 2017 gute Kritiken, und nach dem Zuschauerzuspruch machte man sich wieder unter der Regie von Kasdan direkt an eine Fortsetzung, die zwei Jahre später auf die Leinwände treffen und mit 800 Millionen Dollar ebenfalls zum Riesenerfolg werden sollte.
Kritiker Allen Adams schrieb in "The Main Edge": "Kein besonders niveauvoller Film, aber er bietet wirklich für jeden etwas - ein paar tolle Action-Szenen, viel physische Komik, alberne und intelligente Witze, etwas charmant unbeholfene Romantik."
"Guardians of the Galaxy", Pro7, 20:15 Uhr
Eine Gruppe intergalaktischer Krimineller ist gezwungen zusammen zu arbeiten, um einen fanatischen Krieger (Josh Brolin) daran zu hindern, Kontrolle über das Universum zu erlangen.
Die Konkurrenz von Walt Disney Studios und deren Marvel Films musste schier verzweifeln. Wenn selbst ein obskurer Comic wie "Guardians of the Galaxy" aus dem Jahr 2008 als Verfilmung ein Mega-Erfolg würde, was musste das Haus mit der Maus denn falsch machen, damit die Zuschauer mal keine Lust auf eine Marvel-Verfilmung der Marke Disney hätten?
Dank "Avengers" und Co. waren die Kassen prall gefüllt und das Selbstbewusstsein hoch, als Marvel-Präsident Kevin Feige 2010 erstmals "Guardians of the Galaxy" als zehnte Verfilmung im Marvel Cinematic Universe ankündigte und in Bezug auf den Comic selber das Wort "obskur" gebrauchte. Die prallen Kassen spiegelten sich einerseits in einem wahnwitzigen Budget von 232 Millionen Dollar wider, das Disney und Marvel für einen Streifen aufriefen, dessen Erfolgsaussichten angesichts des relativ unbekannten Ausgangsmaterials keineswegs gesichert schienen, und andererseits in den vielen bekannten Namen, die als Schauspieler oder für die Stimmen engagiert werden konnten: Glenn Close, Zoe Saldana, Bradley Cooper, Vin Diesel, Djimon Hounsou, John C. Reilly und Benicio Del Toro.
Für die Hauptrolle sprachen Joel Edgerton, Jack Huston, Jim Sturgess und Eddie Redmayne vor, die Produzenten gaben schließlich Chris Pratt den Zuschlag, der schon in einigen Streifen Nebenrollen übernommen hatte, aber mit diesem MCU-Werk als Star-Lord alias Peter Quill erstmals die Hauptrolle überantwortet bekam, sich den Part zu eigen machte und den Durchbruch zum Star schaffte. Die Regie vertrauten Disney James Gunn ("The Suicide Squad") an, der mit etwas skurrileren Streifen wie dem Horrorfilm "Slither" und der Komödie "Super" die passende Wahl für ein Werk schien, in dem die Superhelden unter anderem aus einem Ast und einem Waschbären bestehen.
Die Rechnung ging wunderbar auf. Nach Dreharbeiten in den Londoner Shepperton Studios, bei denen Gunn Wert auf die Arbeit mit echten Kulissen und Masken legte, sowie einer Nachproduktion, in der 2750 visuelle Effekte eingefügt wurden, so dass die Bilder in "Guardians of the Galaxy" zu 90 Prozent am Computer erschaffen worden sind, kam die Produktion 2014 zur großen Begeisterung von Kritikern und Publikum in die Lichtspielhäuser. Der Streifen ist genauso respektlos wie die oft verrückten Comics und ebenso witzig, spannend, voller Herz und voll visueller Pracht.
Mit weltweit 733 Millionen Dollar Umsatz wurden die etwas anderen Superhelden ein Riesenerfolg und der dritterfolgreichste des Jahres hinter "Transformers: Age of Extinction" und "The Hobbit: The Battle of the Five Armies". Dazu kamen noch jeweils zwei Nominierungen für den Academy Award und den Britischen Filmpreis für die Maskenbildner und die Spezialeffekte.
Kritiker Nathan Bartlebaugh schrieb in "The Film Stage": "Der Film fängt die Spannung und die Zerstreuung eines Heranwachsenden ein, die sich einstellt, wenn dieser ein perfektes und wunderbar gezeichnetes 30-seitiges Comic-Heft liest."
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