"Die Unfassbaren 2", Sat1, 20:15 Uhr
Eine Gruppe von Zauberern (Lizzy Caplan, Jesse Eisenberg, Dave Franco und Woody Harrelson) will auf der Flucht vor dem FBI die gegen sie erhobenen Vorwürfe entkräften und zugleich einen böswilligen Hightech-Magnaten (Daniel Radcliffe) mit weltherrschaftlichen Ambitionen bloß stellen.
Der Erfolg von "Now You See Me", der 2013 weltweit 351 Millionen Dollar bei Produktionskosten von 75 Millionen Dollar eingespielt hatte, ließ Lionsgate Films eine Fortsetzung produzieren, die mit 120 Millionen Dollar schon erheblich teurer wurde. Dass das Studio nicht den Mumm hatte, das Sequel in Anspielung an den bekannten Zaubererspruch "Now You Don't" zu nennen, sorgte im Internet für Gemurre. Statt dessen beließen die Produzenten es beim wieder erkennbaren, aber vergleichsweiche lahmen Titel "Now You See Me 2".
Änderungen gab es statt dessen auf zwei Positionen vor und hinter der Kamera. Der französische Regisseur Louis Letterier wurde durch Jon M. Chu ("Crazy Rich Asians") ersetzt, und die schwangere Isla Fisher musste zu Gunsten von Lizzy Caplan verzichten. Gedreht wurde in London und im chinesischen Macao.
Der US-Kriminalfilm packt noch mehr Tricks und Wendungen in die Handlung als der Vorgänger - am Ende mehr, als der Verständlichkeit gut tut. Der Unterhaltsamkeit tun die Absurditäten aber keinen Abbruch, und die Schauspieler harmonieren wieder bestens miteinander.
Trotz schlechter Kritiken wurde auch die Fortsetzung 2016 mit 335 Millionen Dollar ein Erfolg. Das angekündigte weitere Sequel hat sich bis heute indes nicht materalisiert...now you don't.
Kritikerin Julie Crawford schrieb in "North Shore News": "Die Handlung spielt kaum eine Rolle. Wie der lahme Titel nahe legt, soll man einfach nur eine gute Zeit haben, und Regisseur Jon M. Chu weiß, wie er zwei Stunden unseres Lebens erfolgreich verschwinden lässt."
"Carrie", RTL2, 22:15 Uhr
Von religiösem Fanatismus geleitet, klärt eine Mutter (Piper Laurie) ihre Tochter (Sissy Spacek) nicht über die körperliche Entwicklung auf, so dass das sensible Mädchen bei Beginn der Pubertät in Panik gerät - mit gefährlichen Konsequenzen.
Es ist absolut ungewöhnlich, wenn ein Horrorfilm eine Oscar-Nominierung erhält. Bei diesem US-Horrorfilm waren es sogar zwei und daher um so mehr ein Ausweis seiner Qualität: Nebendarstellerin Piper Laurie und Hauptdarstellerin Sissy Spacek konnten sich Hoffnungen auf den Goldjungen machen. Spacek's brillante Leistung, mit der sie zum Star wurde, beginnt schon einmal mit der Tatsache, dass die damals 26 Jahre alte Schauspielerin überzeugend eine 16-Jährige mimt, die gerade mal erstmals ihr Regel bekommt.
Filmgeschichte hat die United Artists-Produktion auch geschrieben, weil hier erstmals ein Roman von Stephen King verfilmt wurde - sein erster, der 1974 erschienen war. Regisseur Brian de Palma ("Scarface") hatte ihn auf Empfehlung gelesen und überrascht festgestellt, dass niemand die Verfilmungsrechte erworben hatte. Also ließ er zugreifen - für lächerliche 2500 Dollar. Es wurde der Beginn einer wechselhaften Liebesbeziehung zwischen King und Hollywood, wie auch der gerade in die Kinos gekommene "Firestarter" bezeugt.
Mit 1,8 Millionen Dollar wurde de Palma ein nur geringes Budget von United Artists zur Verfügung gestellt, so dass nicht alle Szenen aus dem Drehbuch von Lawrence Cohen umgesetzt werden konnten. Doch der Filmemacher, der hauptsächlich in Santa Paula im US-Bundesstaat California drehte, machte das Beste aus seinen Möglichkeiten. Mit vielen der für Brian üblichen Anspielungen auf Werke seines Vorbildes Alfred Hitchcock gespickt, wirft der Streifen einen Schrecken erregenden, verstörenden und unvergesslichen Blick auf übernatürliche Kräfte, High School-Grausamkeiten und Teenager-Angst.
Für die phantastische Photographie zeichnete der italienische Kameramann Mario Tosi verantwortlich, nachdem sich de Palma mit dem eigentlich engagierten Isidore Mankofsky überworfen und diesen ersetzt hatte.
"Carrie" wurde 1976 ein großer Erfolg bei Kritikern und Publikum. Allein in den USA spielte das Werk 33 Millionen Dollar ein. Nebendarstellerin Piper Laurie erhielt auch noch eine Golden Globe-Nominierung. Bis heute gilt der Streifen als eine der besten Adaptionen einer Stephen King-Vorlage.
2013 kam eine unnötige und schwache Neuverfilmung mit Chloe Grace Moretz in der Titelrolle in die Kinos.
Eine Zuschauerin befindet: "Brian de Palma galt als Erbe Hitchcocks, und hier kann man sehen, warum. Wenn Carrie ihre Kräfte nutzt, hört man 'Psycho'-gleiche Streicher, und de Palma setzt Zeitlupe und geteilte Bilder wirkungsvoll ein. Der Film wird aber von einer superben Hauptdarstellerin dominiert. Der Rest der Besetzung mit Piper Laurie, Nancy Allen und Amy Irving beeindruckt ebenfalls. Der Streifen ist einer der besten Horrorfilme der Siebziger und sicher die beste Stephen King-Adaption."
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