"Wildwest", Arte, 20:15 Uhr
Der Kampf zwischen Viehzüchtern und Farmern in Texas um 1880 geht dank der Winkelzüge eines korrupten Friedensrichters (Walter Brennan) stets zugunsten der Rancher aus, bis ein mutiger Cowboy sich als Sheriff (Cary Cooper) dem entgegen stellt.
Bei diesem US-Western ist hauptsächlich die Leistung von Walter Brennan in der Rolle der real existierenden Figur des berüchtigten Kriminellen "Judge" Roy Bean in Erinnerung geblieben, die dem damals 45-Jährigen seinen bereits dritten und damit einen unerreichten Rekord als Nebendarsteller setzenden Oscar einbrachte. Dass Brennan der eigentliche Fixpunkt der 2 Millionen Dollar teuren United Artists-Produktion sein würde, hatte Hauptdarsteller Cary Cooper geahnt und seinem Produzenten Samuel Goldwyn in einem Brief mitgeteilt, dass "ich nicht sehe, warum es Cary Cooper für die Rolle braucht" und er daher nicht mitspielen wolle. Goldwyn verwies ihn auf seinen Arbeitsvertrag, und Cooper erklärte, dass er "seinen Part nach meinen besten Fähigkeiten, aber nur unter Protest" ausfüllen werde.
Undank ist der Welten Lohn: Während der Dreharbeiten in Tucson im US-Bundesstaat Arizona fiel der Mime vom Pferd und verletzte sich, weshalb die Dreharbeiten kurz unterbrochen werden mussten.
Regisseur William Wyler ("Ben-Hur") inszenierte die fesselnde Geschichte sorgfältig und achtete auf eine präzise Figurenentwicklung, die seinen Western von vielen anderen Beispielen des Genres abhebt und sich auch in der Oscar-Nominierung für Drehbuchautor Stuart N. Lake widerspiegelt; zudem war Bühnenbildner James Navesi nominiert. Nicht zufrieden war Wyler mit der Musik des ukrainischen Komponisten Dimitri Tiomkin, der zwar im Vorspann genannt blieb, dessen Score aber durch eine Komposition von Alfred Newman ersetzt worden war.
"The Westerner" erhielt 1940 durchweg gute Kritiken. In Westdeutschland kam das Werk 1951 unter dem Titel "Der Westerner" in die Kinos. Die ARD ließ 1967 für die Fernsehausstrahlung eine neue Synchronisation anfertigen und strahlte den Streifen unter dem Titel "In die Falle gelockt" aus.
Ein Zuschauer schwärmt: "Für mich ist Walter Brennan's Darstellung eine der besten, die je auf die Leinwand gebannt worden ist. Sein Judge Roy Bean ist so nuanciert und überraschend für einen Hollywood-Western. Er verleiht einem scheinbar unsympathischen Charakter so viel Tiefe, dass ich am Ende echt hoffte, er würde Lily Langtry treffen. Das ist eigentlich eine Haupt- und keine Nebenrolle, und ich bin froh, dass Brennan einen Academy Award für seine Darstellung erhielt. Bei einem großartigen Regisseur wie William Wyler und einem phantastischen Kameramann wie Gregg Toland wäre es in jedem Fall ein wunderschön anzusehender Film geworden, aber hier sind es die Schauspieler, die den Unterschied machen."
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