Die bislang erfolgreichste Videospiel-Adaption in Nordamerika ist "Sonic the Hedgehog", der vor zwei Jahren 149 Millionen Dollar einspielte - und wohl noch mehr geschafft hätte, wäre ihm nicht die Covid-19-Pandemie in die Quere gekommen. Jetzt dürfte "Uncharted", der aktuell bei 140 Millionen Dollar steht, dem von der seit 1991 laufenden japanischen Sega-Spielreihe inspirierten "Sonic the Hedgehog" diesen Titel abnehmen.
Doch wohl nicht für lange. Denn dem dieses Wochenende in 4232 Kinos gestarteten "Sonic the Hedgehog 2" trauen Branchenkenner trotz nur gemischter Kritiken zu, an beiden Konkurrenten vorbei zu schnellen. Der Fantasy-Film hat mit Regisseur Jeff Fowler, den Schauspielern Jim Carrey, James Marsden und Ben Schwartz' Stimme für die Titelfigur das Erfolgsteam des ersten Teils wieder versammelt. Allein zum Start werden der 90 Millionen Dollar teuren Paramount Pictures-Produktion bis zu 75 Millionen Dollar und der Kinokassenthron zugetraut. Das Original war mit 58 Millionen Dollar gestartet, "Uncharted" mit 44 Millionen Dollar. Damit würde die Videospiel-Adaption nach nur einer Woche "Morbius" als Charts-Champ ablösen, der mit 4268 Filmtheatern aber zumindest der meistgespielte Streifen Kanadas und der USA bleibt.
Fünf Jahre nach seinem letzten - gefloppten - Spielfilm "Transformers: The Last Knight" ist Michael Bay wieder da. Für sein Kino-Comeback hat sich der Regisseur eine Neuverfilmung des dänischen "Ambulancen" aus dem Jahr 2005 ausgesucht, die er mit seinen Markenzeichen Explosionen, Karambolagen und Autoverfolgungsjagden aufgepeppt hat. Und zwar gar nicht schlecht: Die Kritiken für die 40 Millionen Dollar teure Universal Pictures-Produktion mit Jake Gyllenhaal sind freundlich ausgefallen. Doch im Internet hält sich das Interesse an dem Thriller in Grenzen, so dass Analysten in den 3400 Spielorten ein Debut in Höhe von lediglich bis zu 14 Millionen Dollar für "Ambulance" kalkulieren.
Mehr im Programmkinobereich angesiedelt ist "Everything Everywhere All at Once", der bereits vor zwei Wochen in zehn Kinos startete, dann auf 38 Spielorte ausgeweitet worden ist und nun landesweit in 1200 Lichtspielhäusern anläuft. Die 25 Millionen Dollar teure A24-Produktion hat bei einhellig hymnischen Kritiken bereits erstaunliche 1,8 Millionen Dollar eingebracht. Ob sie auch bei einem breitem Publikum verfangen wird, muss sich zeigen. Sicher ist, dass das Regieduo Dan Kwan und Daniel Scheinert nach seinem skurrilen Regiedebut "Swiss Army Man" von 2016 das Wahnwitz-Level noch mal erhöht hat. Die Komödie, in der Michelle Yeoh als Waschsalonbesitzerin um die Existenz des Multiversum-Universums kämpfen muss, fordert die volle Aufmerksamkeit der Zuschauer. Bis zu 7 Millionen Dollar könnten drin sein.