Seine Ohrfeige für Chris Rock bleibt für Will Smith zwar juristisch, nicht aber innerhalb der Filmgemeinschaft folgenlos. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, welche die Oscars auslobt und die dazugehörige Show organisiert, hat den frisch gebackenen Oscar-Preisträger auf zehn Jahre von sämtlichen Veranstaltungen ausgeschlossen. Damit wird Smith im kommenden Jahr nicht, wie es Usus ist, die als beste Hauptdarstellerinnen nominierten Aktricen vorstellen und den Goldjungen an die Gewinnerin übergeben können. Der Schauspieler, der in der letzten Woche bereits aus der Academy ausgetreten war, hat in einer Stellungnahme die gestern getroffene Entscheidung des Academy-Vorstandes bereits "akzeptiert und respektiert".
Eigentlich hatte die nächste Sitzung des Vorstandes erst am 18. April stattfinden sollen, aber Academy-Präsident David Rubin hatte sie vorgezogen, um die Angelegenheit "zügig zu erledigen".
Ihre Entscheidung begründet die Academy wie folgt: "Die 94. Oscars sollten eine Feier der vielen Menschen unserer Gemeinschaft, die im vergangenen Jahr unglaubliche Arbeit geleistet haben, werden. Aber diese Momente wurden durch das inakzeptable und schädliche Verhalten von Mr. Smith auf der Bühne überschattet. Während der Übertragung haben wir diese Situation nicht angemessen angesprochen. Dafür entschuldigen wir uns. Das wäre die Gelegenheit für uns gewesen, für unsere Gäste, Zuschauer und unsere Academy-Familie rund um die Welt ein Zeichen zu setzen, und das haben wir versäumt - unvorbereitet für das Beispielose. Heute hat der Vorstand ein Treffen einberufen, um zu diskutieren, wie wir am besten auf das Vorgehen von Will Smith, zusätzlich zur Annahme seines Austritts, reagieren. Der Vorstand hat entschieden, dass Mr. Smith vom 8. April 2022 auf zehn Jahre kein persönlicher oder virtueller Zugang zu irgendeiner Veranstaltung der Academy gestattet werden darf, darunter, aber nicht beschränkt auf die Academy Awards. Wir danken Chris Rock, dass er unter außergewöhnlichen Umständen seine Fassung bewahrt hat. Die Entscheidung soll ein Schritt zum größeren Ziel sein, die Sicherheit unserer Darsteller und Gäste zu gewährleisten und das Vertrauen in die Academy wieder herzustellen."
Für Will könnte sein Verhalten weiter gehende Karrierekonsequenzen haben: Angeblich haben Netflix ein geplantes Projekt mit dem 53-Jährigen auf Eis gelegt.