15 Wochen läuft "Spider-Man: No Way Home" und steht in den US-Charts immer noch auf dem sechsten Rang. Mit einem Umsatz von 800 Millionen Dollar ist die Marvel-Comic-Verfilmung der erst dritte Film nach "Avengers: Endgame" und "Star Wars - The Force Awakens", der diesen Meilenstein erzielen konnte. Weltweit steht der Fantasy-Film aktuell bei knapp 1,9 Milliarden Dollar. Für Columbia Pictures ist es die erfolgreichste Produktion ihrer Firmengeschichte.
Die anderen beiden Marvel-Titel, die Columbia Pictures in Kooperation mit der Disney-Tochter Marvel Studios neben den Solo-"Spider Man"-Filmen haben veröffentlichen können, weil ihnen die Rechte an der Spider-Man-Figur gehören, sind "Venom" von 2018 und "Venom: Let There Be Carnage" im vergangenen Jahr gewesen. Auch diese haben der Produktionsgesellschaft mit weltweiten Umsätzen von 856 Millionen Dollar beziehungsweise 502 Millionen Dollar viel Freude gemacht.
Dazwischen sollte im Juli 2020 eigentlich ein weiterer (Anti-)Held seine Leinwandpremiere feiern - der 1971 erstmals in den Marvel-Comics erschienene Morbius, the Living Vampire. Doch die Pandemie zwang die Sony-Tochter, ihre 75 Millionen Dollar teure Produktion mehrfach zu verschieben.
Nun ist "Morbius", der vor genau drei Jahren gedreht und für den der erste Trailer bereits im Januar 2020 präsentiert worden war, gestern endlich in 4000 amerikanischen und kanadischen Lichtspielhäusern angelaufen. Aber niemand erwartet von dem Werk des schwedischen Regisseurs Daniel Espinosa ("Life") Zahlen in der "Venom"-Region, deren Premierenwochenenden bei 80 beziehungsweise 90 Millionen Dollar eingelaufen waren.
Dass Columbia ein Kritikerembargo bis Mittwoch verhängt hatten, war schon einmal kein gutes Zeichen. Und tatsächlich sind die Rezensionen verheerend miserabel und damit die mit Abstand schlechtesten für eine Marvel-Adaption. Aber mit seinem geringeren Humor-Anteil und dem Horror-Einschlag dürfte das Jared Leto-Werk selbst bei besseren Kritiken schwieriger an die Kinobesucher zu bringen sein.
Columbia Pictures haben Dienstag mitgeteilt, dass sie mit einem Premierenwochenende in Höhe von 33 Millionen Dollar rechnen. Das ist mutmaßlich eine absichtsvoll defensive Prognose. Analysten rechnen im schlechtesten Fall mit 36 Millionen Dollar, im besten mit 46 Millionen Dollar. Das wird in jedem Fall zur Übernahme der Charts-Spitze von "The Lost City", der mit 4253 Spielorten der meistgezeigte Streifen Nordamerikas bleibt, reichen.