Die Deutsch-Französische Förderkommission der Filmförderungsanstalt (FFA) hat in ihrer jüngsten Sitzung Mittel in Höhe von insgesamt 1,0 Millionen Euro für vier Kinofilmproduktionen und zwei Entwicklungsprojekte beschlossen.
Von der Aufarbeitung traumatischer Ereignisse handeln zwei der geförderten deutsch-französischen Co-Produktionen: Julia von Heinz verfilmt in "Iron Box" mit Lena Dunham und Mandy Patinkin den hochgelobten Roman "Too Many Men" von Lily Brett über die Reise eines inzwischen amerikanischen Holocaust-Überlebenden mit seiner Tochter durch das Polen der neunziger Jahre. Ein anderes Nazi-Verbrechen behandelt der schweizerische Regisseur und Theaterautor Milo Rau in dem Dokudrama "Das Massaker": Den Massenmord der Waffen-SS in dem französischem Dorf Oradour-sur-Glane.
Den Traum vom Kino thematisiert der aus Aserbaidschan stammende Regisseur Orkhan Aghazadeh in seinem Spielfilmdebüt "Der Vorführer" – aber nicht in einer Metropole, sondern in einem vorderasiatischen Dorf. Um das Weiterleben in einer fremden Umgebung geht es in dem Drama "Ellbogen" der Berliner Filmemacherin Aslı Özarslan, die den gleichnamigen Roman von Fatma Aydemir verfilmt, in dem eine junge Frau von Berlin nach Istanbul fliehen muss.
Auch die beiden Projekte, deren Entwicklung gefördert wird, handeln von Frauen in fremden Umgebungen: Die palästinensisch-amerikanische Regisseurin Annemarie Jacir erzählt in "The Oblivion Theory" von einer agoraphobischen Amerikanerin in Gaza Stadt. Und "Die jüngste Tochter" der französischen Regisseurin und Schauspielerin Hafsia Herzi handelt von einer jungen muslimischen Frau, die sich für ein Leben jenseits der Familientradition entscheidet.
Die nächste Sitzung der Deutsch-Französischen Förderkommission findet am 16. Juni 2022 statt; der Einreichschluss dafür ist am 28. April 2022.