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JGA: Jasmin. Gina. Anna.
JGA: Jasmin. Gina. Anna.
© Leonine Distribution

Deutsche Filmstarts: "JGA" auf Ibiza ist kein "Ballermann 6"

Michael Bay lässt es mit "Ambulance" wieder krachen

Nach der Familienfilm-Schlagseite der vergangenen Woche bietet die neue Kinowoche den deutschen Zuschauern eine gute Mischung: Die deutsche Komödie "JGA" von Alireza Golafshan bietet insbesondere dem weiblichen Publikum etwas zum Lachen, der US-Thriller "Ambulance" von Michael Bay dem männlichen Publikum umherwirbelnde Autos und das US-Drama "Come on, Come on" von Mike Mills allen etwas zum Mitdenken und -fühlen. Was lohnt den Kinobesuch? Und wann lässt man die Geldbörse besser stecken?

"JGA"
Komödie
Deutschland
118 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Ihr könnt, müsst aber nicht!

Drei Freundinnen (Taneshia Abt, Luise Heyer und Teresa Rizos) wollen auf Ibiza einen Junggesellinnenabschied feiern, treffen dort aber auf den Ex-Freund (Dimitrij Schaad) einer der drei jungen Frauen, was zu zahlreichen peinlichen Zwischenfällen führt.

Die gute Nachricht zuerst: Diese deutsche Komödie ist trotz Titel, Filmplakat und Inhaltsangabe keine klamottige Proll-Komödie. Regisseur und Drehbuchautor Alireza Golafshan ("Die Goldfische") hat schöne Bilder in Szene gesetzt und kann sich auf seine starken Darstellerinnen verlassen, mischt Fremdschämen mit Wehmut. Die Rate gelungener Gags ist allerdings bestenfalls durchschnittlich und wird durch zu viele Handlungsnebenstränge verwässert. Die Leonine-Produktion hat gemischte Kritiken erhalten.

Unsere Kritikerin Bianka Piringer sieht Licht und Schatten: "Die Handlung gerät nach witzigem und einfallsreichem Beginn zunehmend ins Fahrwasser amerikanischer Genre-Vorbilder. Deren Klischees vom Exzess über die Katerstimmung bis zur Läuterung bürstet sie zwar gerne gegen den Strich, lässt selbst jedoch Realitätsnähe und originellen Witz oft vermissen."
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"Ambulance"
Thriller
USA
136 Minuten
FSK 16

Unsere Empfehlung: Ihr könnt, müsst aber nicht!

Ein Mann (Yahya Abdul-Mateen II) überfällt aus Geldnot mit seinem kriminellen Stiefbruder (Jake Gyllenhaal) eine Bank. Die Situation gerät außer Kontrolle, und plötzlich sind die Beiden in einem Krankenwagen auf der Flucht, mit einem verletzten Polizisten (Jackson White) als Geisel.

Produzent und Regisseur Michael Bay ("Transformers") meldet sich mit einem weiteren Kracher zurück. Sein US-Thriller ist eine Wiederverfilmung des schwachen dänischen "Ambulancen" aus dem Jahr 2005 und ermüdet mit einem von Anfang an zu hektischem Tempo. Das Drehbuch hat seine Schwächen, das die guten Darsteller und die bombastischen Action-Szenen nur teilweise übertünchen können. Die Kritiken für die Universal Pictures-Produktion sind gemischt.

Unser Rezensent Björn Schneider urteilt: "Testosteron-geschwängerter, knallharter Action-Film mit umherfliegenden Autos und wildem Geballer."

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"Come on, Come on"
Drama
USA
114 Minuten
FSK 6

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Ein New Yorker Radiomoderator (Joaquin Phoenix) muss für einige Zeit auf seinen neunjährigen Neffen (Woody Norman) aufpassen, weil dessen Mutter (Gaby Hoffmann) sich um ihren psychisch labilen Ex-Mann (Scoot McNairy) kümmern muss, und nimmt den Jungen auf eine Arbeitsreise durch die USA mit.

Was sich vorausschaubar anhört, wird durch die empathische Darstellungsweise von Regisseur und Drehbuchautor Mike Mills ("Jahrhundertfrauen") und die süße Chemie zwischen Joaquin Phoenix und dem für den Britischen Filmpreis nominierten Woody Norman mehr als aufgewogen. Das in Schwarzweiß gedrehte humanistische US-Drama hat hervorragende Kritiken und gute Zuschauerreaktionen hervorgerufen.

Unsere Kollegin Bianka Piringer urteilt gedämpfter über die DCM-Produktion: "Der entspannt dahinplätschernde Film unterhält ein wenig kopflastig mit mal witzigen, mal nachdenklichen Erkenntnissen über das Kindsein und das Erwachsensein."

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