Zwischen einem FSJler (Nils Hohenhövel) und einem im Pflegeheim liegenden Mann (Samuel Koch), der an Muskelschwund leidet, entwickelt sich eine komplizierte Beziehung.
2010 wurde ein Millionenpublikum vor den Fernsehern Zeuge, wie der damals 23 Jahre alte Samuel Koch in der ZDF-Show "Wetten, dass...?" durch einen Unfall zum Querschnittsgelähmten wurde. Acht Jahre später spielte Koch einen ans Bett gefesselten todgeweihten Mann in diesem deutschen Drama. Was auf den ersten Blick wie ein billiger Stunt wirken mochte, der die Popularität von Deutschlands bekanntestem Rollstuhlfahrer ausnutzte, war alles Andere als das - vor allem aber ein sehenswertes Regiedebut.
Samuel war von Hause aus Schauspieler - seine Ausbildung hatte er bereits vor "Wetten, dass...?" begonnen. Hier handelte es sich also nicht um den Fall der Besetzung eines Prominenten um seines Namens willen, sondern um eine geradezu kongeniale Wahl, die Koch wie auch alle anderen Darsteller mit einer hervorragenden Leistung adelte. Und die Hamburger Regiedebutantin Eibe Marleen Krebs und Drehbuchautor Andreas Keck vermeiden in ihrem kammerspielartigen Werk, das fast ausschließlich in einem Raum spielt - gedreht wurde in einem Kölner Filmstudio -, Kitsch oder falsche Heiterkeit, sondern konzentrieren sich ernsthaft auf die Begegnung zweier Menschen. Dabei stellt der Streifen existentielle Fragen, ohne die Antworten vorzukauen. "Draußen in meinem Kopf" erhielt 2018 entsprechend gute Kritiken.
Kritikerin Heike Hupertz schrieb in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung": "Der Film, gedreht 'nach einer wahren Begebenheit', hält sich von Erklärungen über Behinderung ebenso fern wie von Demonstrationen exemplarischen Umgangs mit Körperlichkeit mit 'Pflegebedarf', er schaut zu. Seinen Reim darf man sich selbst machen. Wer sich je über Würde Gedanken gemacht hat, ist hier richtig. Allen anderen könnten die Augen übergehen."
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