In ihrer ersten Sitzung des Jahres hat die Kommission für Produktions- und Drehbuchförderung der Filmförderungsanstalt (FFA) insgesamt knapp 2,9 Millionen Euro vergeben. Die Produktion von acht Filmen wird mit rund 2,8 Millionen Euro unterstützt. Weitere 95 000 Euro wurden für die Entstehung von drei Drehbüchern und zwei Treatments bewilligt.
Vier der acht geförderten Produktionen sind von den Biographien wahrhaft starker Frauenpersönlichkeiten inspiriert: Die bewegende Geschichte der Widerstandskämpferin Hilde Coppi – sie war Mitglied des Rote-Kapelle-Netzwerks gegen die Nazis – erzählen Andreas Dresen und Drehbuchautorin Laila Stieler in "In Liebe, eure Hilde", ihrer fünften Kino-Zusammenarbeit.
Die somalische Läuferin Samia Yusuf Omar war Teilnehmerin der Olympischen Spiele 2008 und wurde durch ihren Widerstand gegen das radikalislamistische Regime zu einem Vorbild für viele Frauen in Afrika. "Samia", die Geschichte ihres Lebens und ihres tragischen Todes, ist der neue Film von Yasemin Samdereli, den sie wie schon "Almanya – Willkommen in Deutschland" zusammen mit ihrer Schwester Nesrin geschrieben hat.
Dora Diamant war ein unkonventioneller Freigeist im Deutschland der 1920er Jahre – und die große Liebe von Franz Kafka. Ihre Geschichte erzählt Georg Maas mit Henriette Confurius und Sabin Tambrea in "Die Herrlichkeit des Lebens" – Kamera: Judith Kaufmann.
Die deutsche Privatgelehrte Maria Reiche hat ab den dreißiger Jahren Pionierarbeit bei der Erforschung der mysteriösen Nazca-Linien in Peru geleistet; sie wird in "Lady Nazca" von Paula Beer verkörpert.
Auch im neuen Film von Christian Petzold spielt Paula Beer die Hauptrolle. "Roter Himmel" ist eine dramatische Liebesgeschichte vor dem Hintergrund verheerender Waldbrände, Beer's Partner ist hier Jonas Dassler.
Emily Atef, gefeiert unter anderem für "3 Tage in Quiberon", lässt in ihrem neuen Film "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" eine Amour fou in einem ostdeutschen Dorf zwischen Wende und Wiedervereinigung spielen.
In der Fortsetzungskomödie "Enkel für Fortgeschrittene" befassen sich Maren Kroymann, Heiner Lauterbach, Barbara Sukowa und Günther Maria Halmer nun mit ihren komplizierter werdenden Beziehungskisten und einem zu leitenden Schülerladen, wieder unter der Regie von Wolfgang Groos und nach einem Drehbuch von Robert Löhr.
An die jüngste Kino-Zielgruppe richtet sich "Niko's Arctic Adventure", der letzte Teil der Animationsfilm-Trilogie um das Rentierkalb Niko, das sich jetzt vor dem Schlitten des Weihnachtsmannes behaupten muss.
Unter den geförderten Drehbüchern und Treatments sind drei Projekte, die sich komisch und ernsthaft mit dem migrantischen Leben in Deutschland befassen: "Disenfranchised", "Drei Kameradinnen" und "Tausendundein Date". Dazu kommen ein Animationsprojekt über die Schwierigkeit, erfolgreich schurkig zu sein ("Die Schulde der Schurken"), und eine Graphic Documentary zur Zukunft der Menschheit ("Morgen").