"Pépé le Moko", Arte, 01:35 Uhr
Ein französischer Bandenchef (Jean Gabin) verläßt, von Heimweh und Liebe überwältigt, seinen Schlupfwinkel in Algier und wird in eine Falle gelockt.
Algier und seine Kasbah - die Altstadt - spielen eine Hauptrolle in diesem französischen Kriminalfilm, aber das ist eine perfekte Leinwandillusion, denn es handelt sich um Bühnenbilder, die Jacques Krauss nahe Paris in Joinville-le-Pont errichtete. Krauss beeinflusste mit seinen Aufbauten den Poetischen Realismus des französischen Kinos der Dreißiger - traumgleiche Atmosphäre gekreuzt mit harter sozialer und in diesem Fall auch krimineller Wirklichkeit -, für den "Pépé le Moko" ein großartiges Paradebeispiel ist.
Regisseur und Drehbuchautor Julien Duvivier adaptierte den gleichnamigen Roman von Henri La Barthe aus dem Jahr 1931 mit einer atmosphärisch dichten Atmosphäre, welche die Lebendigkeit der damaligen französischen Kolonie einfängt. Jean Gabin zeigt hier eine der besten Leistungen seiner Karriere.
"Pépé le Moko" erhielt 1937 durchweg glänzende Kritiken und wurde ein Riesenerfolg beim Publikum. Hollywood verfilmte das Ganze sofort noch einmal und brachte ein Jahr später "Algiers" mit Charles Boyer heraus; 1948 folgte eine Musical-Variante unter dem Titel "Casbah" mit Tony Martin - beide Produktionen lassen das Original nur noch um so mehr strahlen.
Eine Zuschauerin lobt: "Die Atmosphäre, die Julien Duvivier hier erzeugt, ist absolut phantastisch. Die engen Straßen voller multikultureller Charaktere, die Schnörkel der Details in den Bühnenbildern und wie er die Schäbigkeit und die Gefahr zeichnet, suchen bis heute ihresgleichen. Jean Gabin war nie besser als hier in dieser Mischung aus Härte, Romantik, doppeltem Spiel und dem Heimweh der Auswanderer nach Paris."
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