"Ohne Datenschutz", Arte, 22:25 Uhr
Ein französischer Botschaftsrat (François Marthouret) wird in eine wichtige Organisation delegiert. Die französischen Geheimdienste versuchen mit allen Mitteln, den Botschaftsrat als Agenten zu gewinnen.
Mon dieu! Dieser französische Kriminalfilm aus dem Jahr 1978 stammt aus einer Zeit, in der die digitale Datenverarbeitung, das Internet und die digitalen Medien noch Science Fiction waren - und das Vorstellungsvermögen von Regisseur und Drehbuchautor Michel Deville wahrscheinlich gesprengt hätten. Zumal die Vorlage seines Skripts noch weiter zurück reichte: Der Roman "Le dossier 51" - so auch der Originaltitel des Films - von Gilles Perrault stammt aus dem Jahr 1969.
Es versteht sich von selbst, dass die Botschaft des spannenden Streifens, wie wichtig Datenschutz ist, um das Individuum vor dem Zugriff des Staates zu schützen, heute noch viel bedeutender ist. Insofern ist das Werk, das Arte heute Abend als TV-Premiere zeigt, seiner Zeit voraus gewesen und hat nichts von seiner Relevanz eingebüßt, leider im Gegenteil.
"Le dossier 51" erhielt zwei Französische Filmpreise für Drehbuchautor Michel Deville und Cutter Raymonde Guyot; nominiert waren noch der Film und Regisseur Deville.
Eine Zuschauerin meint: "Dieser Film bereitete den Weg für Techniken, die inzwischen von Regisseuren rund um den Globus aufgegriffen worden sind - der Pseudo-Dokumentarfilm, die subjektive Kamera und der unerbittliche Naturalismus. Der Streifen beinhaltet Szenen, die seitdem zu Tode kopiert worden sind: Der Agent, der Sätze und Verhaltensweisen mit seinem Team einübt, die Tafel, die mit Photos übersät ist, und so weiter. Seiner Zeit weit voraus, verdient das Werk viel mehr Aufmerksamkeit, als es bisher bekommen hat."
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