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Ghostbusters: Legacy
Ghostbusters: Legacy
© Sony Pictures

Deutsche Filmstarts: "Ghostbusters" - Next Generation

Franz Rogowski sucht die "Große Freiheit"

Die neue Kinowoche bringt mit "Ghostbusters: Legacy" und "Die Addams Family 2" Namhaftes, wenn auch nicht sehr Originelles in unsere Lichtspielhäuser. Hochkarätige Schauspielkunst kommt mit "Große Freiheit" und "Mein Sohn" aus deutschsprachigen Ländern. Was lohnt den Kartenkauf? Und wann lässt man das Portemonnaie besser stecken?

"Ghostbusters: Legacy"
Fantasy
USA
124 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Die Enkel eines Geisterjägers stoßen auf deren Hinterlassenschaften und geraten prompt in eine Situation, in der sie die alten Utensilien im Kampf gegen mysteriöse Kräfte dringend brauchen.

Regisseur und Drehbuchautor Jason Reitman ("Tully") tritt in die großen Fußstapfen seines Vaters Ivan, der diesen US-Fantasy-Film auch produziert hat, und macht seinem Papa keine Schande. Die 70 Millionen Dollar teure Columbia Pictures-Produktion kreuzt auf unterhaltsame Art das Revival der "Ghostbusters"-Reihe mit Nostalgie für das 37 Jahre alte Original. Die Kritiken für "Ghostbusters: Afterlife" - so der Originaltitel - sind gemischt; die ersten Zuschauerreaktionen positiv.

Nachgerade begeistert ist unser Kritiker Björn Schneider, der die Höchstwertung vergibt: Fünf von fünf Sternen! Er schreibt: "Ungemein unterhaltsamer, ebenso spaßiger wie melancholischer Film, der dem Original raffiniert huldigt, dennoch neue Wege beschreitet und mit seiner schwungvollen Energie definitiv mitreißt."

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"Die Addams Family 2"
Animation
USA
93 Minuten
FSK 6

Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!

Die morbide Monsterfamilie Addams begibt sich auf eine Urlaubsreise, um ihr Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken, das jedoch durch einen Wissenschaftler mit dubiosen Absichten auf die Probe gestellt wird.

Mit Greg Tiernan und Conrad Vernon die Regisseure des Vorgängers aus dem Jahr 2019, dazu drei neue Drehbuchautoren, aber kein guter US-Animationsstreifen. Die Handlung der Universal Pictures-Produktion ist dürftig, und die Würze der klassischen Charaktere fängt sie auch nicht ein. Kritiken und Zuschauerreaktionen sind negativ ausgefallen.

Unser Kritiker Andreas Köhnemann senkt ebenfalls den Daumen: "Eine dramaturgisch und visuell nur bedingt einfallsreiche Fortsetzung, die sich in der Hektik eines Roadtrips verliert."

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"Ein Junge namens Weihnacht"
Fantasy
Großbritannien
103 Minuten
FSK 6

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Ein elfjähriger Junge (Henry Lawfull) folgt im verschneiten Lappland heimlich seinem Vater (Michiel Huisman), der in eine sagenumwobene Region aufgebrochen ist, in der Wichtel leben.

Regisseur und Drehbuchautor Gil Kennan rehabilitiert sich mit diesem charmanten britischen Fantasy-Film für sein verbocktes "Poltergeist"-Remake. Die Studiocanal-Produktion basiert auf dem Buch "A Boy Called Christmas" von Matt Haig aus dem Jahr 2015 und ist phantasievoll gestaltet und ausgestattet. Ein guter Start in die Adventszeit!

Das findet auch unser Rezensent Björn Schneider: "Warmherziger, liebevoll umgesetzter Familien-Weihnachtsfilm mit liebenswerten, phantasiereichen Figuren und wichtigen Botschaften."
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"Große Freiheit"
Drama
Österreich
116 Minuten
FSK 16

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Wegen seiner ausgelebten Homosexualität wandert ein Mann (Franz Rogowski) zwischen 1945 und 1969 in Westdeutschland dreimal ins Gefängnis. Dort trifft er jedes Mal auf einen schwulenfeindlichen Mitgefangenen (Georg Friedrich), der seine Haltung zu ändern beginnt.

Mit zwei Mimen vom Kaliber Georg Friedrich und Franz Rogowski ist der Funkenflug auf der Leinwand garantiert. Regisseur und Drehbuchautor Sebastian Meise erzählt in seinem zweiten Spielfilm nach "Stillleben" aus dem Jahr 2011 aus einer zum Glück weit entfernten Zeit und entfaltet das intime, zärtliche und empathische Portrait einer ungewöhnlichen Männerfreundschaft. Die Piffl Medien-Produktion hat hervorragende Kritiken erhalten und ist für bislang vier Europäische Filmpreise nominiert: Als Film, für Hauptdarsteller Franz Rogowski, Kameramann Crystel Fournier und die Komponisten Peter Brötzmann und Nils Petter Molvaer.

Unsere Kollegin Bianka Piringer rät zum Kinokartenkauf: "In dem bewegenden Film läuft Franz Rogowski zur Höchstform auf. Georg Friedrich spielt ebenfalls hervorragend einen langjährigen Mithäftling. Wie die beiden Charaktere wortkarg und zögerlich eine Schicksalsgemeinschaft bilden, aus der tiefere Gefühle erwachsen, beschert dem sorgsam und stilvoll inszenierten Film unvergessliche Momente."

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"Mein Sohn"
Drama
Deutschland
93 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Ihr könnt, müsst aber nicht!

Eine Mutter (Anke Engelke) fährt ihren Sohn (Jonas Dassler), der semi-professioneller Skateboarder ist, nach dessen Unfall zu einer Reha-Klinik in der Schweiz.

Und auch hier brillieren zwei grandiose Hauptdarsteller mit vielschichtigem Spiel und entschädigen für das überraschungsarme und nicht immer glaubwürdige Drehbuch von Regisseurin Lena Stahl, die mit diesem deutschen Drama ihr Regiedebut gibt. Die sensible Warner Brothers Pictures-Produktion hat gemischte Kritiken erhalten.

Unser Rezensent Andreas Köhnemann betont die positiven Aspekte: "Ein Film, der vor allem durch Anke Engelke und die lebensnahen Dialoge zwischen Mutter und Sohn an Intensität gewinnt."

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"The Power of the Dog"
Western
USA
127 Minuten
FSK 16

Unsere Empfehlung: Reingehen!

In den Zwanzigern bewirtschaften zwei Brüder eine große Ranch im US-Bundesstaat Montana. Als der eine (Jesse Plemons) sich mit einer Witwe (Kirsten Dunst) verheiratet, macht sein dominant auftretender Bruder (Benedict Cumberbatch) erst dieser und dann ihrem sensiblen Sohn (Kodi Smit-McPhee) das Leben zur Hölle.

Beeindruckende Kulissen, phantastische Schauspieler, die komplexe Figuren zum Leben erwecken, und die neuseeländische Regisseurin und Drehbuchautorin Jane Campion ("The Piano") in Hochform: Die Filmemacherin, die auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig den Silbernen Löwen für ihre Inszenierung gewonnen hat, stellt das Männlichkeitsideal des Western-Genres vom Kopf auf die Füße. Der US-Western basiert auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Savage aus dem Jahr 1967 und hat sehr gute Kritiken erhalten. Die Netflix-Produktion läuft in einigen Kinos an.

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