"Für ein paar Dollar mehr", 3sat, 22:25 Uhr
Zwei Kopfgeldjäger (Clint Eastwood und Lee Van Cleef) tun sich zusammen, um einen Verbrecher (Gian Maria Volonté) in Texas zu fassen.
Nach dem sensationellen internationalen Überraschungserfolg von "Per un pugno di dollari" ("Für eine Handvoll Dollar") im Jahr 1964 verloren Regisseur und Drehbuchautor Sergio Leone und Produzent Alberto Grimaldi keine Zeit, sofort eine Quasi-Fortsetzung in die Kinos zu bringen, welche die Zutaten des Vorgängers wieder zusammen mischte, diesmal aber mit einem dreimal so hohen Budget von umgerechnet 600 000 Dollar. Erneut tritt Clint Eastwood als diesmal nicht mehr namenloser Mann ohne Namen mit Poncho und sechsschüssigem Colt in einer skrupellos-brutalen Western-Welt auf, die erneut in den Cinecittà-Studios in Rom und in der spanischen Provinz Almeria entstand. Dort baute Bühnenbildner Carlo Simi die Stadt El Paso komplett neu auf, die bis heute als Touristenattraktion steht. Wie beim Vorgänger drehte man komplett ohne Ton und sychronisierte sämtliche Dialoge und Geräusche im Studio nach.
Dank der stilsicheren und sorgfältigen Regie von Leone, dem starken Eastwood in der Hauptrolle und der Musik von Ennio Morricone übertrifft "Per qualche dollaro in più" - so der Originaltitel dieses italienischen Westerns - den Vorgänger sogar noch als spannendes und brillant gemachtes Meisterwerk. Nachdem Sergio drei Jahre später dann noch sein weiteres Meisterwerk "Il buono, il brutto, il cattivo" ("Zwei glorreiche Halunken") hatte folgen lassen und die drei Streifen als "Dollar"-Trilogie wahrgenommen wurden, wurde "Für ein paar Dollar mehr" laut "Den of Geek"-Autor Paul Martinovic "zum oft übersehenen Teil der Trilogie, ungünstig zwischen Original und dem bekanntesten Spaghetti-Western eingezwängt, aber er ist ein phantastischer Film aus eigenem Recht".
Der 1965 noch erfolgreicher als "Für eine Handvoll Dollar" wurde. Mit 14 Millionen Zuschauern wurde er in Italien zum bis dahin erfolgreichsten Streifen aller Zeiten und lief auch international sehr gut, so dass am Ende weltweit 15 Millionen Dollar zu Buche standen.
Ein Zuschauer lobt: "'Wo das Leben keinen Wert besitzt, hat der Tod manchmal seinen Preis.' Diese Aussage versetzt einen direkt in die Ideenwelt dieses Films und gibt einem eine Ahnung, wie viel kälter, brutaler und aufregender als jeder andere Western jener Zeit dieser Streifen ist. In die Mitte der Dollar-Trilogie gepresst, scheint dies der am meisten unterschätze Western aller Zeiten zu sein, ein komplett anderes Kaliber, mit dem das Massenpublikum mit dem Konzept der coolen Kopfgeldjäger bekannt gemacht wurde. Gegenüber 'Für eine Handvoll Dollar' ist hier alles viel besser. Die Begrenztheiten, die jenen Film verlangsamten, sind hier aufgehoben und ins Gegenteil verbessert."
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