Die Leiter (Jessica Chastain und Johan Heldenbergh) des Warschauer Zoos retten während der deutschen Besetzung Hunderte von Juden.
1968 erschienen in Polen die Tagebücher von Antonina Żabińska unter dem Titel "Ludzie i zwierzęta" ("Tiere und Menschen"), in denen die Frau von Jan Żabiński, dem Direktor des Warschauer Zoos, festgehalten hatte, wie das Paar während des Zweiten Weltkriegs nicht nur viele Tiere vor den Kriegsschäden gerettet, sondern auch rund 300 Juden vor den Deutschen im Zoo versteckt gehalten hatte. 1965 wurden Antonia und Jan zum Dank vom Staat Israel als "Gerechte unter den Völkern" geehrt und drei Jahre später in der Gedenkstätte Yad Vashem ein Baum zu ihren Ehren gepflanzt.
Dieses Kapitel menschlichen Muts in unmenschlichen Zeiten wurde für das westliche Publikum im Jahr 2007 mit dem Sachbuch "The Zookeeper's Wife" der US-Autorin Diane Ackerman bekannt gemacht. Die Schriftstellerin stützte sich bei ihrem Buch hauptsächlich auf die Tagebuchaufzeichnungen.
Als Independent-Produktion fand die wahre Geschichte zehn Jahre später ihren Weg auch auf die Leinwände - allerdings nicht in Deutschland, wo das US-Drama nur auf Disc Premiere feierte. Die neuseeländische Regisseurin Niki Caro ("Mulan") drehte dabei für umgerechnet 20 Millionen Dollar und mit echten Tieren in Prag, das für Warschau einstand.
"The Zookeeper's Wife" hat das Herz am rechten Fleck, schafft es aber schlussendlich nicht, die wahre Geschichte mit der Kraft auf die Leinwand zu bringen, die sie verdient hat, weil Caro und Drehbuchautorin Angela Workman vor den schrecklicheren Aspekten der Historie zurückschrecken. Nichtsdestotrotz beeindruckt ihr Streifen mit spannenden Szenen und starken Darstellungen insbesondere von Jessica Chastain und Daniel Brühl.
Die Kritiken fielen 2017 nur gemischt aus, während das Werk, welches das ZDF zu unmöglicher Zeit heute Nacht als TV-Premiere ausstrahlt, beim Publikum besser ankam. Als Semi-Programmkinotitel spielte "The Zookeeper's Wife" weltweit immerhin 26 Millionen Dollar ein.
Kritiker Preston Barta schrieb in "Fresh Fiction": "Während sich Zuschauer schnell gegen einen so bedrückenden Film entscheiden werden, gehört zur Wahrheit, dass das Gefühl schierer Liebe, das man fühlt, wenn man das Kino verlässt, tief ist."
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