In einem dystopischen und von Kriminalität geplagten Detroit kehrt ein tödlich verwundeter Polizist (Peter Weller) als ein mächtiger Cyborg, der von seinen verschütteten Erinnerungen geplagt wird, zu seiner Einheit zurück
Ein bisschen erinnert die Geschichte dieses Science Fiction-Films von 1987 an die Geschichte eines ungeliebten Bengels mit schlechten Manieren, der sich am Ende als Klassenbester herausstellt. Der niederländische Regisseur Paul Verhoeven ("Total Recall") musste der Zensorbehörde zwölf Schnittfassungen vorlegen, bevor sein Werk endlich eine Freigabe erhielt, die nicht der eines Porno-Films entsprach. Ein dreiviertel Jahr darauf gewann "Robocop" einen Academy Award für den "Besten Schnitt der Toneffekte" und war für zwei weitere für Cutter Frank Urioste und für den "Besten Ton" nominiert. Bei den Britischen Filmpreisen ging der Streifen für Maskenbildnerin Carla Palmer und die Spezialeffekte ins Rennen.
Einige Kritiker hatten sicherlich zur Überraschung der Filmemacher selbst den Streifen als einen der besten des Jahres gekürt, die Zuschauer die Orion Pictures-Produktion mit 53 Millionen Dollar zu einem großen Erfolg gemacht. Rundherum konnten alle zufrieden sein, und für Produzent Jon Davison, der nach den anstrengenden und aus dem Ruder gelaufenen Dreharbeiten gesagt hatte, er habe sich "selbst wie das Opfer eines Gewaltverbrechens gefühlt", hatten sich die Mühen letztlich bezahlt gemacht.
Die Idee zu "RoboCop" speiste sich aus zwei Drehbüchern, deren Autoren Edward Neumeier und Michael Miner sich 1984 zusammen getan hatten. Neumeier hatte seit 1981 an einem Skript über einen Polizistenroboter gewerkelt, während Miner an einer Idee gesessen hatte, bei der ein Polizist nach einem Unfall an Maschinen angeschlossen wird und so Superkräfte entwickelt. Orion, die gerade mit "The Terminator" einen großen Erfolg verbucht hatten, kauften die Verfilmungsrechte.
Für die Hauptrolle waren Arnold Schwarzenegger und Rutger Hauer, mit dem Verhoeven gerade bei "Flesh and Blood" zusammen gearbeitet hatte, im Gespräch, doch wegen ihrer großen, muskulösen Physis waren sie letzlich ungeeignet für die Figur und das Kostüm des RoboCop. Selbst der schmächtigere Weller quälte sich mit dem Kostüm, das zunächst ungeeignet war, sich wie beabsichtigt darin zu bewegen, und dann den Schauspieler in der Hitze der Dreharbeiten im Sommer 1986 im texanischen Dallas extrem schwitzen ließ. Unter anderem wegen der Schwierigkeiten mit dem RoboCop-Kostüm verzögerten sich die Dreharbeiten, und das Budget explodierte von 10 auf 13 Millionen Dollar. Alle Tricks entstanden dabei noch ohne Computerbearbeitung mit praktischen Effekten und Modellen.
Wie später bei "Starship Troopers" musste sich Verhoeven den Vorwurf gefallen lassen, einen faschistischen Film gedreht zu haben, während der Regisseur betonte, dass er einen satirischen Blickwinkel gegenüber solchen Positionen eingenommen habe und sich über sie lustig mache. In jedem Fall gelang ihm ein optisch hervorragendes und überraschend intelligentes Werk, das die Ultra-Gewaltdarstellungen nutzt, um seine Satire amerikanischer Kultur zu ummanteln.
Der Erfolg von "RoboCop" blieb nicht folgenlos: Nach zwei Fortsetzungen, zwei Zeichentrickserien, einer Fernsehserie und einer Miniserie erschien im Jahr 2014 die Wiederverfilmung von José Padilha mit Joel Kinnaman in der Titelrolle, die den Erfolg des Originals indes nicht wiederholen konnte.
Ein Zuschauer lobt: "Der Erfolg dieses Films kann einem Mann zugeschrieben werden - Paul Verhoeven. Seine spezielle Mischung aus völlig übertriebener Gewalt, Blut und sozialer Satire machen aus diesem Streifen mehr als einen zweitklassigen Film mit lahmem Titel, schwacher Geschichte und Figuren. Auch diejenigen, welche die Sozialsatire nicht verstehen, werden sich bestens unterhalten fühlen."
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