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Solo: A Star Wars Story - Joonas Suotamo und Alden...reich
Solo: A Star Wars Story - Joonas Suotamo und Alden Ehrenreich
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

TV-Tipps für Sonntag (24.10.): Alden Ehrenreich fliegt den Millenium Falcon

Pro7 zeigt "Solo: A Star Wars Story"

Am Sonntagabend können Spielfilm-Fans im Hauptprogramm zwischen maskuliner Action alter und neuer Schule entscheiden. Während Arte den Western-Klassiker "Vera Cruz" mit dem Traumduo Gary Cooper und Burt Lancaster zeigt, strahlt Pro7 "Solo: A Star Wars Story" mit Alden Ehrenreich in den Fußstapfen Harrison Fords aus.

"Solo: A Stars Wars Story", Pro7, 20:15 Uhr

In einer Welt, in der kriminelle Syndikate das Sagen haben und das Imperium seine Macht ausbaut, träumt der junge Han Solo (Alden Ehrenreich), der zwangsweise für ein Syndikat arbeitet, von einem freien Leben und einem eigenen Raumschiff.

Man soll nicht die Pferde mitten im Fluss wechseln, aber genau das taten Walt Disney Studios während der Produktion zu diesem US-Science Fiction-Film: Das Haus mit der Maus und seine Tochtergesellschaft Lucasfilm feuerten das Regieduo Phil Lloyd und Christopher Miller ("21 Jump Street") nach fünf Monaten Drehzeit und einen Monat vor dem geplanten Ende der Dreharbeiten - für einen Blockbuster dieser Größenordnung zwar nicht das erste Mal, aber natürlich Aufsehen erregend. Mit den Filmemachern musste auch Cutter Chris Dickens gehen, der durch Pietro Scalia ersetzt wurde.

Was war geschehen? Dass die auf Komödien und Animationsstreifen wie "The LEGO Movie" abonnierten Lloyd und Miller den Auftrag, den zweiten "Star Wars"-Ableger nach dem stupend erfolgreichen "Rogue One" zu drehen, erhalten hatten, war überraschend gekommen; aber Disney hatten bereits bei ihren Marvel-Comic-Verfilmungen gute Erfahrungen damit gemacht, Filmemacher, die bis dahin noch keine Berührung mit dem Fantasy-Genre gehabt hatten, zu vertrauen. Mit Lloyd und Miller wurde allgemein erwartet, dass das "Star Wars"-Universum einen Schuss skurrilen Humors injiziert bekommen würde.

Doch dann bekamen die Produzenten doch Angst vor der eigenen Courage. Nachdem Drehbuchautor Lawrence Kasdan, mit Skripts zu den hochangesehenen "The Empire Strikes Back", "Return of the Jedi" und "The Force Awakens" bereits ein "Star Wars"-Veteran, sehr zum Missfallen von Phil und Christopher vor Ort in den Pinewood-Studios anwesend war, beschwerte sich der Autor bei den Produzenten über das Improvisieren, dass die Regisseure zuließen und zu dem sie ermunterten und dass dadurch sein Drehbuch, an dem er mit seinem Sohn Jonathan immerhin drei Jahre gesessen hatte, nicht wörtlich verfilmt wurde. Die Produzenten sahen daraufhin das bereits gedrehte Material durch und entschieden, dass der Tonfall des Ganzen zu komödiantisch ausgefallen war. Da Lloyd und Miller nicht einlenkten, blieb nichts Anderes als die Trennung. Man einigte sich schließlich, dass die Beiden eine Nennung als "Ausführende Produzenten" im Abspann erhielten.

Als Nachfolger sprang Routinier Ron Howard ein, der mit "Star Wars"-Erfinder George Lucas befreundet war. Er drehte rund 70 Prozent des Materials neu, was deutlich länger als die zunächst angekündigten fünf Wochen dauern sollte. Dadurch explodierten die Kosten auf 275 Millionen Dollar. Das hieß, dass "Solo: A Star Wars Story" rund 500 Millionen Dollar umsetzen musste, um überhaupt in die schwarzen Zahlen zu kommen. Keine Unmöglichkeit: "Rogue One" hatte 2016 1,0 Milliarde Dollar weltweit eingespielt.

Die Idee zu einem Han Solo-Solo hatte George Lucas, nachdem eine Fernsehserie nicht zustande gekommen war, 2012 konkretisiert und Kasdan als Drehbuchautor engagiert. Das Projekt überlebte den Verkauf von Lucas' Produktionsgesellschaft Lucasfilm an Disney im selben Jahr; deren Chef Bob Iger verkündete 2013, dass "Solo" einer der zunächst "Star Wars Anthology" und dann "A Star Wars Story" betitelten Ableger des Haupterzählstrangs werden würde. Die Handlung sollte den jungen Han Solo zwischen den Ereignissen von "Revenge of the Sith" und "Star Wars" zeigen.

Für die ikonische, von Harrison Ford geprägte Titelrolle kamen schlussendlich drei Schauspieler in die engere Wahl: Alden Ehrenreich, der Waliser Taren Egerton und Jack Reynor. Ersterer machte das Rennen und sollte viel Lob für seine Leistung einheimsen.

Gedreht wurde wie immer in den Pinewood Studios bei London, auf der Kanareninsel Fuerteventura und in Norditalien.

Gemessen an der Produktionsgeschichte brachte Howard das Unterfangen erfolgreich und schlussendlich naht- und geräuschlos ins Ziel. "Solo: A Star Wars Story" ist ein witziges und temporeiches Weltraumabenteuer, das die Saga stimmig weiter entwickelte und Fans der Reihe wie Neuankömmlingen gleichermaßen Spaß machen sollte.

Die Kritiken fielen 2018 überwiegend freundlich aus, und mit 393 Millionen Dollar wurde das Werk auch ein großer Erfolg beim Publikum, allerdings - siehe oben - wegen der immensen Produktionskosten dennoch ein Misserfolg. Sehr zum öffentlichen Bedauern von Ron, der "Internet-Trollen" die Schuld für den zu mageren Zuschauerzuspruch gab. Die Wahrheit war aber wohl eher, dass das Publikum nach dem vierten "Star Wars"-Streifen in vier Jahren der Reihe müde war. Disney gaben das auch zu und legten Pläne für weitere "Star Wars Stories" erstmal auf Eis.

"Solo: A Star Wars Story" erhielt eine Academy Award-Nominierung für die Visuellen Effekte.

Kritiker Zhuo-Ning Su schrieb in "Awards Daily": "Der Film eröffnet mitten in der Action und lässt fast nie nach. Eine herrlich flotte Achterbahnfahrt mit einem Augenzwinkern."



"Vera Cruz", Arte, 20:15 Uhr
Während der Mexikanischen Revolution soll eine Gruppe von Abenteuern (u.a. Gary Cooper und Burt Lancaster) eine Gräfin (Denise Darcel) beschützen. In Wahrheit haben sie es allerdings auf das ebenfalls in der Kutsche befindliche Gold abgesehen.

Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit von Regisseur Robert Aldrich ("The Dirty Dozen"), Drehbuchautor James R. Webb und Produzent und Hauptdarsteller Burt Lancaster in dem Western "Apache" im Jahr 1954 gaben United Artists gleich den nächsten US-Western an das Trio in Auftrag, der für 1,6 Millionen Dollar komplett vor Ort in Mexiko und den Estudios Churubusco bei Mexico City gedreht wurde.

Mit seinen amoralischen, zynischen "Helden" war "Vera Cruz" seiner Zeit etwas voraus, vor allem aber ist er großartig gespielt und hervorragend photographiert. Aldrich findet in den mit Action vollgepackten und temporeichen eineinhalb Stunden Zeit für Spielerisches, Nachdenkliches und Bitteres bezüglich der menschlichen Natur.

Mit weltweit 11 Millionen Dollar wurde der Streifen 1954 ein großer Erfolg; eine angedachte Fortsetzung kam jedoch nicht zustande.

Ein Zuschauer meint: "Die Amoralität der Charaktere, insbesondere Burt Lancaster's lüsterner Bösewicht, machen diesen harschen Western zusammen mit dem Übermaß an Brutalitäten zu einem Vorläufer der Spaghetti Western zehn Jahre später. Es ist erstaunlich, dass einige der Gewaltszenen die Zensur passierten. Robert Aldrich inszeniert makellos, und dieser flotte Film verschwendet keine Sekunde."



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