"Shutter Island", RTL2, 20:15 Uhr
Ein U.S. Marshall (Leonardo DiCaprio) untersucht das Verschwinden einer Mörderin (Emily Mortimer), die aus einem Krankenhaus für geisteskranke Kriminelle entflohen ist.
Auch wenn auf den Werbeplakaten zu diesem US-Kriminalfilm aus dem Jahr 2010 der Leuchtturm von Warnemünde zu sehen ist, so drehte Martin Scorsese ("The Wolf of Wall Street") sein 80 Millionen Dollar teures Werk leider nicht an der Ostsee, sondern an verschiedenen Orten im US-Bundesstaat Massachusetts. Peddocks Island im Hafen von Boston diente als die im Film gezeigte Gefängnisinsel.
Grundlage des Films - des bisher letzten, den Scorsese auf Zelluloid gedreht hat - ist der 2003 erschienene Roman "Shutter Island" von Dennis Lehane, an dem Columbia Pictures interessiert waren, dann aber nicht zugriffen, so dass Paramount Pictures die Verfilmungsrechte erwarben. Martin kam an Bord und brachte zum vierten Mal Leonardo DiCaprio als Hauptdarsteller mit.
Der Filmemacher hatte offensichtlich seinen Spaß, diesmal hemmungslos dick aufzutragen und ganz frech und unverfroren die an den Film Noir angelehnte Geschichte mit Spannungsszenen, die eher aus einem Horrorfilm zu stammen schienen, aufzupeppen. Exquisit gefilmt von Robert Richardson, wie stets geschnitten von der meisterhaften Thelma Schoonmaker und gespielt von einem phantastischen Ensemble (Michelle Williams, Patricia Clarkson, Mark Ruffalo, Ben Kingsley, Max von Sydow, Jackie Earle Haley und Elias Koteas), ist "Shutter Island" das beste Beispiel für ein Meisterwerk, das seine Groschenroman-Wurzeln nicht verleugnet, sondern sie handwerklich perfekt in einen seiner Vorzüge verkehrt.
Solche Filme gewinnen keine Preise, aber an den Kinokassen: Mit weltweit 295 Millionen Dollar wurde die Romanverfilmung ein Erfolg und einer von Martin Scorsese's umsatzstärksten Filmen.
Kritiker Bruce Bennett lobte in "Spectrum": "Ein lohnender und einnehmender Film, der es wert ist, ein zweites Mal gesehen zu werden - was ja nie ein schlechtes Zeichen ist."
"Ghostbusters", ZDF, 01:00 Uhr
Drei ehemalige Parapsychologie-Professoren (Dan Aykroyd, Bill Murray und Harold Ramis) etablieren eine einmalige Kammerjägerfirma gegen Geister.
1984 rangen zwei US-Komödien um die Zuschauergunst, und diese hatte knapp das Nachsehen gegenüber "Beverly Hills Cop" und wurde nur der zweiterfolgreichste Film des Jahres, allerdings mit Zahlen, die heutigen Betrachtern schwindlig werden lässt. Alleine in den USA spielte die Columbia Pictures-Produktion 252 Millionen Dollar ein, was heute 630 Millionen Dollar entspräche. Aus dem Ausland kamen nochmals 53 Millionen Dollar dazu.
Vater des Erfolgs war Dan Aykroyd, der Ende der Siebziger ein Drehbuch für sich und seinen "Saturday Night Live"-Kollegen John Belushi schrieb, das mit dem späteren Skript nicht mehr viel zu tun hatte, sondern unter anderem auch Zeitreisen beinhaltete. Nach Belushi's Tod im Jahr 1982 erarbeitete Aykroyd zusammen mit Harold Ramis eine neue Version; beide sollten - dann zusammen mit Bill Murray als Dritten im Bunde - auch die Hauptrollen spielen. Die Regie übernahm Akyroyd's kanadischer Landsmann Ivan Reitman, dem ein Budget von 30 Millionen Dollar zur Verfügung stand.
Gedreht wurde vor Ort in New York City und in den Filmstudios in Los Angeles, wobei eine Hauptarbeitslast den Spezialeffektekünstlern zufiel, die mit erstaunlicher Finesse im Prä-Computereffekte-Zeitalter einen Wirbelsturm an überzeugenden Effekten entfachten. Die Mischung aus Spezialeffekten und Witz erwies sich als ein mitreißender Spaß, bei dem aus einer Reihe großartiger Komödianten Bill Murray mit seiner vergnüglich ausdruckslosen Darstellung herausragt.
Der Mega-Erfolg von "Ghostbusters", der gute Kritiken erhielt, zog eine wesentlich schwächere Fortsetzung 1989, zwei TV-Zeichentrickserien, Video-Spiele und die weibliche Neuverfilmung vor fünf Jahren nach sich.
Bei den Academy Awards waren der Titelsong von Ray Parker Jr. und die Spezialeffekte nominiert; bei den Golden Globes gingen der Film, Hauptdarsteller Bill Murray und der Titelsong ins Rennen. Letzterer erhielt den Britischen Filmpreis, während die Spezialeffekte nominiert waren. 2015 nahm die US-Library of Congress den Streifen als "kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsames" Werk in das National Film Registry auf, um es der Nachwelt zu erhalten.
Ein Zuschauer schwärmt: "Bei diesem Film passt einfach alles zusammen, es ist einer dieser Momente, wo der Geist wirklich in der Flasche gefangen werden konnte. Die Besetzung ist toll und sehr sympathisch, ihr Zusammenspiel und das komödiantische Timing einwandfrei. Die Nebenfiguren sind ebenfalls bemerkenswert und tragen ihren Teil dazu bei, diesen unglaublichen Streifen zu formen. Die Effekte sind großartig und können sich immer noch behaupten. Dazu kommen noch der legendäre Titelsong und die überhaupt originelle Idee, Leute, die wie Feuerwehrleute wirken, aber mit coolen Apparaten Geister jagen. Heraus kommt ein zeitloser Klassiker!"
Hier geht es zum kompletten TV-Programm