Die Kritiker müssen jetzt ganz stark sein: Neue Nummer eins in den deutschen Kinocharts ist "After Love". Damit ist die US-Dramenreihe - das hier ist der dritte Streich - wohl das geworden, was man gemeinhin critic proof nennt. Egal wie sehr die Rezensenten vor dem Besuch dieser Neue Constantin-Produktion gewarnt haben mögen, den Zuschauern war und ist es offenkundig egal. Der Josephine Langford-Film konnte zum Auftakt 210 000 Karten absetzen und damit sogar den Marvel-Giganten "Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings" aus dem Feld schlagen.
Die Walt Disney Studios-Produktion, zugleich der 25. Part aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU), musste sich mit Silber begnügen. Immerhin kam an diesem sommerlichen und damit kinounfreundlichen Herbstwochenende mit 185 000 Besuchern immer noch eine satt sechsstellige Zahl in die Lichtspielhäusern für den US-Fantasy-Film mit Simu Liu zustande - nicht selbstverständlich, wie das Covid-19-Umfeld und die samt und sonders heftig gescheiterte Neustartkonkurrenz bezeugen.
Besonders enttäuschend verlief das Wochenende für drei deutsche Produktionen. Die DCM-Komödie "Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft" mit Oskar Keymer wollten lediglich 27 000 kleine und größere Kinogänger sehen; der Leonine-Animationsstreifen "Wickie und die starken Männer" war gar bloß 19 000 jungen und älteren Interessierten das Eintrittsgeld wert. Das Warner Brothers Pictures-Drama "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" mit Jannis Niewöhner konnte die Sessel nur 18 000 Mal füllen. Nicht viel besser erging es dem US-Horrorfilm "Malignant" mit Annabelle Wallis; die Warner Brothers Pictures-Produktion gewann lediglich 12 000 Unerschrockene für sich.
Derweil läuft es für zwei Produktionen sehr gut, denn sie gehen auf die Millionengrenze zu: Sowohl der US-Animationsstreifen "Paw Patrol" in drei Wochen als auch die deutsche Komödie "Kaiserschmarrndrama" nach fünf Wochen liegen exakt gleichauf mit 926 000 Kinogängern. Die US-Komödie "Tom & Jerry" steuert nach vier Wochen die halbe Million an.