Normalerweise ist das Labor Day-Wochenende eines der zuschauerschwächsten im US-Kinokalender. Die Filmstudios brachten an diesem notorisch lahmen Wochenende nur kleine, nicht unbedingt feine Produktionen unter die Leute, nach der "Schadnix"-Devise. Normalerweise.
Doch Covid-19 bringt selbst solche Traditionen ins Wanken. Nachdem vergangenes Jahr Warner Brothers Pictures an just genau jenem Wochenende den Lockdown mit "Tenet" für beendet erklären wollten, kommt auch in diesem Jahr zum Labor Day ein Kracher in die Kinos. Walt Disney Studios starten ihr 25. Marvel Cinematic Universe-Werk in 4300 Lichtspielhäusern als einzigen großen Neustart. Der wahrscheinlich 150 Millionen Dollar teure "Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings" sollte keine Probleme haben, den bisherigen Labor Day-Startrekord von "Halloween", der 2007 mit 30 Millionen Dollar Premiere feierte, locker zu überbieten.
Analysten sagen bis zu 60 Millionen Dollar für den Fantasy-Film voraus, der exzellente Kritiken erhalten hat, gute Mundpropaganda verzeichnet und mit 8 Millionen Dollar ein vielversprechendes Vorpremierenergebnis am Donnerstagabend vorweist. Im Gegensatz zu "Black Widow" läuft dieser MCU-Part exklusiv in den Filmtheatern an und wird nicht gleichzeitig im Internet gestreamt.
Ursprünglich sollte "Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings" am 12. Februar 2021 anlaufen, zum Chinesischen Neujahresfest. Die Verfilmung zieht reichhaltig aus der asiatischen Kultur und dem asiatischen Kino und hat mit Regisseur und Drehbuchautor Destin Daniel Cretton ("Just Mercy") und Schauspielern wie Awkwafina, Michelle Yeoh, Tony Leung und Benedict Wong viele asiatische oder asiatischstämmige Künstler vor und hinter der Kamera versammelt. Titeldarsteller Simu Liu ist ein aus China stammender Kanadier, der auch als Stuntman gearbeitet und viele seiner Stunts hier selbst durchgeführt hat.
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany