Einziger Neustart am heutigen Tag für die neue US-Kinowoche ist ein ganz alter Bekannter: "Candyman" ist ein Reboot und zugleich eine Fortsetzung zu dem gleichnamigen Horrorfilm von 1992, der damals nur 25 Millionen Dollar einspielte, aber seitdem eine Fan-Gemeinde aufgebaut hat. Die zwei schwachen Fortsetzungen, die 1995 und 1999 - Letztere nur noch direkt auf Video - erschienen, ignoriert Regisseurin und Drehbuchautorin Nia DaCosta wohlweislich.
Horror im August ist nichts Ungewöhnliches im amerikanischen Kinokalender - aber eher als Abladeplatz für dürftige Produkte. Nicht so hier: Die 25 Millionen Dollar teure Universal Pictures-Produktion hat gute Kritiken erhalten, was auch für DaCosta's Beitrag zum Marvel Cinematic Universe hoffen lässt - die 31-jährige dreht gerade "The Marvels", der dann im November kommenden Jahres in die Lichtspielhäuser flackern soll.
Was neben den guten Besprechungen und der erfolgreichen Werbekampagnge - der Trailer ist seit Juni über 60 Millionen Mal aufgerufen worden - die Zuschauer locken könnte, ist der Name Jordan Peele. Der Filmemacher, der zuletzt vor zwei Jahren erfolgreich mit "Us" auf den Leinwänden war, hat "Candyman" mitgeschrieben und produziert. Und wieder loben die Rezensenten die zeitgemäße Sozialkritik, die Eingang in den Streifen gefunden hat, ohne den Schrecken zu mindern. Intelligente Spannung - man könnte schlechter fahren als mit dieser Premiere.
Analysten erwarten bis zu 26 Millionen Dollar zum Auftakt in den 3569 Kinos, was "Candyman" mit Yahya Abdul-Mateen II zum neuen Spitzenreiter machen dürfte. Zwar bleibt der aktuelle Champ "Free Guy" mit Ryan Reynolds mit 3940 der meistgezeigte Streifen Kanadas und der USA, aber am dritten Wochenende sollten nur noch bis zu 11 Millionen Dollar für die 20th Century Studios-Komödie drin sein.