"Le Mans 66 - Gegen jede Chance", Pro7, 20:15 Uhr
Ein amerikanischer Autokonstrukteur (Matt Damon) und ein englischer Rennfahrer (Christian Bale) erhalten vom Ford-Konzern den Auftrag, die Vorherrschaft von Ferrari beim 24 Stunden-Rennen im französischen Le Mans zu brechen.
Dieses US-Drama ist nicht nur etwas für Rennsport-Interessierte. Das zeigte schon der weltweite Kassenerfolg mit einem Umsatz von 225 Millionen Dollar im Jahr 2019. Hier kommen Auto-Fans mit den glänzenden Rennsequenzen auf ihre Kosten, aber dank der packenden Handlung eben auch der Rest des Publikums.
"Ford v Ferrari" - so der Originaltitel - schlummerte lange in der Pipeline von 20th Century Fox und sollte zu einem Zeitpunkt mit Tom Cruise und Brad Pitt verfilmt werden. Als Fox schließlich James Mangold, der ihnen gerade den brillanten "Logan" abgeliefert hatte, für die Regie gewinnen konnten, nahm das 97 Millionen Dollar schwere Projekt buchstäblich wieder Fahrt auf.
Das Drehbuch basierte auf dem Sachbuch "Go Like Hell: Ford, Ferrari, and Their Battle for Speed and Glory at Le Mans" des amerikanischen Autoren A. J. Baime aus dem Jahr 2009 und gibt die Grundzüge der wahren Begebenheiten mit kleinen dramatischen Ausschmückungen getreu wieder.
Gefilmt wurde im US-Bundesstaat California, in New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana, in Atlanta, Savannah und Statesboro im US-Bundesstaat Georgia sowie in Les Mans. Die Rennszenen entstanden hauptsächlich in California, wo auch die Le Mans-Kulissen in Agua Dulce aufgebaut worden waren. Die Hangar-Szenen, die am Flughafen von Los Angeles spielen, entstanden am Ontario International Airport in Kanada.
Das Meisterwerk erhielt durchgängig positive Kritiken und wurde für vier Academy Awards nominiert, von denen es zwei gewinnen konnte: Für die Cutter Andrew Buckland und Michael McCusker und für den Tonschnitt; leer gingen der Film selbst und die Tonmischung aus. Hauptdarsteller Christian Bale war für den Golden Globe nominiert. Der britische Filmpreis ging an die Cutter; nominiert waren Kameramann Phedon Papamichael und die Tontechniker.
Kritiker Matthew Pejkovic schrieb in "Matt's Movies Reviews": "Eine geschmeidige und tiefgründige Geschichte über menschliche Einfallsreichtum, den Nervenkitzel bei Wettkämpfen und die Verbundenheit zwischen zwei Männern mit unterschiedlicher Philosophie, aber einem gemeinsamen Ziel."
"Blues Brothers", Arte, 20:15 Uhr
Elwood (Dan Aykroyd) und Jake Blues (John Belushi) versammeln ihre alte Band, um mit einem Benefizkonzert das Waisenhaus zu retten, in dem sie aufgewachsen sind.
Es hätte eine Katastrophe für Universal Pictures werden können, die statt der ursprünglich geplanten 12 Millionen Dollar am Ende 30 Millionen Dollar in diese US-Komödie investiert hatten, deren Vor-, Haupt- und Nachproduktion chaotisch verlaufen waren. Aber als die Filmbranche mit einem Riesenflop rechnete, sorgte die unwiderstehliche Mischung aus überdrehter Ausgelassenheit, unbändiger Zerstörungswut mit zahlreichen unfallträchtigen Autoverfolgungsjagden, mitreißenden Musiknummern und den charismatischen Hauptdarstellern für einen Kassenerfolg. In den USA wurde "The Blues Brothers" zum Hit, und weltweit standen am Ende 115 Millionen Dollar Umsatz.
Die Idee ging auf die Figuren Elwood und Jake Blues zurück, die Dan Aykroyd und John Belushi in der NBC-Fernsehshow "Saturday Night Live" darstellten. Als Aykroyd ankündigte, einen Kinofilm rund um die Charaktere zu stricken, war Hollywood elektrisiert: Nicht nur, dass Dan und John dank "SNL" höchst populär waren, auch die Komödie "Animal House" mit John war ein gigantischer Kinoerfolg gewesen. Es entspann sich ein Bieterkrieg der Studios, aus dem Universal knapp vor Paramout Pictures erfolgreich hervorgingen.
Die Probleme fingen damit an, dass Dan, der noch nie ein Drehbuch geschrieben und laut eigenem Bekunden davon auch keine Ahnung hatte, ein Skript vorlegte, das doppelt so lang war wie eigentlich üblich. Regisseur John Landis, der mit Belushi "Animal House" verfilmt hatte, musste das Ganze erstmal überarbeiten und verfilmbar machen.
Gedreht wurde vor Ort in Chicago, wo Belushi's Kokainsucht und schwere Partynächte außer Kontrolle gerieten. Der damals 30-Jährige, der drei Jahre später an einer Überdosis sterben sollte, war oftmals nicht einsatzfähig, was die Produktion Zeit und Geld kostete. Drehzeit und Budget wurden also nicht nur wegen der aufwendigen Autoverfolgungsjagden überzogen, und nur mit vereinten Kräften der Schauspielkollegen konnte John vom Koks ferngehalten und die Produktion in Los Angeles beendet werden.
Die Schnittfassung, die Landis vorlegte, war dann zweieinhalb Stunden lang - sehr zum Missfallen von Universal-Chef Lew Bassermann, der 20 Minuten rausschneiden ließ.
Am Schluss war trotz aller Probleme ein Streifen entstanden, der schnell seinen Kultfilmstatus erlangte und nicht nur seinen Tribut an die Stadt Chicago, sondern auch an viele Musikergrößen wie Aretha Franklin, James Brown, Ray Charles und John Lee Hooker zollte.
Ein Zuschauer schwärmt: "Wunderbar überdreht, überschäumend mit gutmütiger Energie, dazu etwas von der besten Musik des 20. Jahrhunderts. Die Nummern wie "Respect", "Shake Your Tail Feathers" und "Minnie the Moocher" sind wahrlich spektakulär. Und der Streifen schafft etwas, was viele Kritiker für nicht möglich hielten - Autoverfolgungsjagden, die wirklich witzig sind. Dieser Film ist schlicht und einfach ein wunderbar unterhaltsamer Spaß, bei dem man von Anfang bis Ende lacht."
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